Wenn am Pfingstmontag um 10 Uhr der traditionelle Freiluftgottesdienst im Rügerrieth eröffnet wird, gibt es eine Neuerung: Die Geistlichen der beteiligten Gemeinden Mainbernheim, Michelfeld, Obernbreit und Willanzheim werden in der Flur am Rügerrieth-Denkmal eine mobile Glocke weihen.
Altbürgermeister Karl Wolf (Mainbernheim) hatte am Pfingstmontag 2016 mit dem Vorschlag aufgewartet, eine mobile Glocke zur Unterstützung der Feldgottesdienste anzuschaffen. Eine erste Spende für dieses Projekt kam vom Konfirmandenjahrgang 2016. Weitere Spenden erlaubten es, die Glocke nicht nur zu gestalten, sie wurde am 9. Dezember in der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen.
Das Unternehmen Rainer Uhl aus Gnodstadt hat einen transportablen Glockenstuhl aus heimischer Eiche gefertigt, in den die Glocke nun am Montag fachmännisch eingehängt wurde. Die Glocke ist bereits in den evangelischen Kirchen Michelfeld, Obernbreit und Mainbernheim sowie den katholischen Pfarrgemeinden Willanzheim und Mainbernheim vorgestellt worden; weitere Spenden gingen ein.
Die Glocke hat bei einem Randdurchmesser von etwa 50 Zentimetern ein Gewicht von etwa 55 Kilogramm, die Tonlage ist h''. Der Heimat- und Kulturverein Rügerrieth hat inzwischen einen Anhänger mit Tandem-Achse beschafft, auf dem der Glockenstuhl fest montiert wurde. Die Glocke kann nun zu kirchlichen Veranstaltungen transportiert werden.
Bei einer Probefahrt mit dem schwergewichtigen Aufbau stellte sich heraus, dass die Glocke zu Transportzwecken noch gegen Schwingen gesichert werden muss. Ein ergänzender Auftrag wurde bereits vergeben.
Beim ökumenischen Pfingstgottesdienst am Montag am Flurdenkmal im Rügerrieth wird die Glocke geweiht und wird erstmals zum Gottesdienst geläutet. Pfarrer Peter Stier (Marktsteft) hat als Thema seiner Predigt den Spruch „Land, höre des Herrn Wort“ gewählt, der auch auf dem Schriftband der Glocke zu lesen ist. Ruhestandspfarrer Günter Niekel aus Muhr am See, der die Glocke in Abstimmung mit den beteiligten Pfarrämtern entworfen hat, wird die Glocke vorstellen.
Der Gottesdienst in freier Flur, der bei schlechtem Wetter in die nahe gelegenen Schafscheune verlegt wird, wird von der Rügerrieth-Gemeinschaft und vom Posaunenchor mitgestaltet.