Die drei Bürgermeister des Drei-Franken-Ecks, Ernst Nickel aus Geiselwind, Armin Luther aus Burghaslach und Johannes Krapp aus Schlüsselfeld, eröffnen die Ausbildungsbörse in Geiselwind am Mittwoch mal anders. Sie stehen zwar auf der Bühne der Veranstaltungshalle Strohofer, aber nicht nur mit einem Mikrofon, sondern auch mit Instrumenten in der Hand. Krapp spielt ein kurzes Gitarren-Solo und Nickel probiert sich am Saxofon. Die Instrumente stammen vom Musikhaus Thomann aus Treppendorf, Europas größtem Einzelhändler für Musikinstrumente und-technik; Thomann ist der auffälligste Vertreter unter den Firmen auf der diesjährigen Ausbildungsbörse der Kommunalen Allianz Drei-Franken-Eck. Insgesamt stellen sich 47 Firmen mit handwerklichen und kaufmännischen Berufen vor, auch der Pflege- und Gastronomiebereich war vertreten.
Die drei großen Unternehmen
Josef Körner, Geschäftsstellenleiter des Drei-Franken-Ecks, betont, dass drei große Unternehmen die Jugendlichen besonders anlocken: Das Musikhaus Thomann, der Automobilzulieferer Schaeffler aus Herzogenaurach und die Martin-Bauer-Gruppe aus Vestenbergsgreuth.

Für die Ausbildungsbörse haben diese sich etwas ganz Besonderes überlegt. Am Informationsstand von Schaeffler können Jugendliche ohne Gefahr virtuell schweißen und ihr Werk am Bildschirm analysieren. Thomann stellt verschiedene Instrumente zur Verfügung, zum Beispiel Bass, Gitarre, E-Gitarre oder Saxofon. Dort probieren sich erfahrene Musiker aus, aber auch solche, die noch welche werden wollen. Auszubildender Andri Popa sagt: "Bei uns kann man den Beruf mit seiner Leidenschaft verbinden." Die Martin-Bauer-Gruppe stellt weniger das Hören in den Vordergrund, sondern das Riechen und Sehen. Bei ihnen sollen die Jugendlichen rätseln, verschiedene Kräuter und Pflanzen erkennen.
"Hidden Champions"
Im ländlichen Raum im Herzen Frankens halten sich viele sogenannte „Hidden Champions“, kleine und mittlere Unternehmen, die in ihrem Marktsegment eine herausragende Stellung in der Region oder auch weltweit einnehmen. Die Martin-Gruppe ist ein solches Unternehmen, denn aus einem kleinen Handel mit Arzneikräutern entstand eine weltweit führende Firma für Pflanzenextrakte. Genauso die Firma Göpfert aus Wiesentheid. An ihrem Stand dürfen die Jugendlichen Wellpappe mitnehmen. Durch die Zusammenarbeit mit den Reka Wellpappenwerken in Kitzingen wurde die Firma zum weltweit führenden Hersteller von Wellpappen-Maschinen.
Mit den Unternehmen in Kontakt treten
Jugendliche aller Schularten treten mit den Unternehmen in ungezwungener Atmosphäre in Kontakt, um sich über Ausbildung und duales Studium zu informieren. Viele Auszubildende geben Informationen, sie können aus eigener Erfahrung sprechen. Niko Metzner (Schaeffler) erzählt, dass "die Jugendlichen sich besonders für ihre Arbeitszeiten, die Länge der Ausbildung und die Nach- und Vorteile interessieren". Robert Crispens von Morelo, einem Luxusreisebushersteller, betont, dass sie hier auch am Image der Firma arbeiten, deshalb haben sie sogar einen Reisebus in der Halle stehen.

Viele jüngere Besucher interessieren sich auch für Praktika. Mitarbeiter der Johanniter sind positiv überrascht, die Jugendlichen suchen engagiert und sind nicht nur wegen der Eltern bei der Ausbildungsbörse. Vor allem die handwerklichen Unternehmen erklären den Besuchern verschiedene Arbeitsweisen. Günther Ehler von Norma sagt, dass die meisten, die zu ihrem Stand kommen, gezielt nach Informationen fragen.
1000 Besucher werden erwartet
Körner zeigt sich erfreut über den Besucheransturm. "Wir rechnen mit etwa 1000 Besuchern." Nickel erklärt, dass der Standort ein großes Einzugsgebiet umfasst und direkt an der Autobahn liegt, sodass viele Besucher den Weg dorthin finden. Die Börse findet zum zweiten Mal statt, mit noch mehr Firmen als im Vorjahr. Lars Krämer freut sich besonders über die Verlosung einer Sony Playstation durch ein Unternehmen. Besucher Max Klug berichtet, dass er gekommen ist, "um bei der breiten Auswahl von Firmen, mit möglichst vielen Kontakt aufzunehmen. Das ist auch gelungen."