MdL Patrick Friedl aus Würzburg, Sprecher der Grünen für Klimaanpassung, erinnerte bei einem Besuch der unterfränkischen Grünen beim Vinaqua-Projekt in Volkach daran, dass die schlimmsten wissenschaftlichen Prognosen zur Klimaerwärmung in den letzten drei Jahren eingetroffen seien. "So hat sich die Temperatur 2018 gegenüber dem Referenzzeitraum 1961 bis 1990 in Unterfranken bereits um über zwei Grad erhöht, der Niederschlag ist dramatisch rückläufig und gleichzeitig ist die Verdunstung in den Weinbergen und auf den Äckern gestiegen. Trockenheit und Dürre drohen unsere ständigen Begleiterinnen zu werden", sagte der Landtagsabgeordnete laut Pressemitteilung der Grünen.
Dem weinbaupolitischen Sprecher der Grünen, MdL Paul Knoblach, zufolge, seien die Herausforderungen für Weinbau, Gartenbau und Landwirtschaft riesig. "Weder die Winzer noch die Landwirte noch die Trinkwasserversorger können die daraus resultierenden Probleme alleine lösen. Wir brauchen geeignete Gemeinschaftsprojekte für die Region", forderte der Garstädter Knoblach.
Bis zu 100 Hektar können profitieren
Dazu besuchten die Grünen Vinaqua in Volkach. Dr. Wolfgang Patzwahl, der Leiter des Projektes, erläuterte ihnen ausführlich die Historie der Bewässerungsanlagen und des Wassermanagements, die 2010 in Betrieb genommen wurden. Über Pufferbecken wird Wasser für die Weinberge gespeichert, um es bei Bedarf per Tröpfchenbewässerung einzusetzen. 30 Hektar Rebfläche und Baumwiesen profitieren aktuell davon. Bis zu 100 Hektar könnten versorgt werden.
Für die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina aus Kürnach ist das Projekt ein Baustein, um regional erzeugten Wein und Nahrungsmittel hier auch in Zukunft produzieren zu können: "Das Projekt zeigt, wie unter dem rasant fortschreitenden Klimawandel der Weinbau, der unsere Landschaft prägt, unterstützt werden kann. Das ist natürlich auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region und den hiesigen Tourismus", sagte sie.
"Wir müssen den Klimawandel, die Hitze und die Trockenheit konsequent an der Ursache bekämpfen, aber auch in Anpassungsmaßnahmen investieren, sonst wird es zu weiteren Ertragseinbrüchen kommen, mit der Folge, dass viele Gemüse- und Obstbauflächen in Franken verschwinden werden und Betriebe aufgeben müssen", fassten die Grünen in ihrer Pressemitteilung den Besuch in Volkach zusammen.