„Für den Beruf muss man viel Engagement zeigen und auch in gewisser Weise dafür geboren sein“, erzählt Marie-Theres Unger. Denn wenn andere am Wochenende in der Sonne liegen, sitzt sie an der Rezeption und kümmert sich um die Wünsche der Hotelgäste. Doch für die 22-Jährige war schon früh klar, dass sie in der Gastronomie arbeiten will.
Im Landhotel Geiselwind lernt sie als Auszubildende alles, was eine Hotelkauffrau können muss. Und was sie alles gelernt hat, hat sie bei den bayerischen Jugendmeisterschaften in München gezeigt: in der Kategorie Hotelkaufleute hat sie den 3. Platz geholt.
Oft falsche Vorstellungen
„Viele haben eine falsche Vorstellung von der Arbeit in der Gastronomie“, sagt Unger. Das zeige ihr Ausbildungsjahrgang: nur 20 von 30 Azubis hätten die Ausbildung bis jetzt durchgehalten. Und Unger ist die einzige, die zwischenzeitlich nicht den Betrieb gewechselt hat. „Wochenend- und Nachtarbeit gefällt vielen dann doch nicht so gut“, so Unger. Da ihre Mutter im Catering arbeite, habe sie aber von Anfang gewusst, worauf sie sich einlasse.
Aus fünf verschiedenen gastgewerblichen Berufen treten bei den bayerischen Jugendmeisterschaften Azubis gegeneinander an: Köche, Restaurant- und Hotelfachkräfte, Hotelkaufleute und Fachleute für Systemgastronomie. Der Unterschied von Hotelkaufleuten zu -fachkräften ist, dass Hotelkaufleute bereits in der Ausbildung überwiegend an der Rezeption arbeiten. Ausgerichtet wird der Wettbewerb vom Bayrischen Hotel- und Gaststättenverband.
Was mache ich mit welchem Gemüse?
Die Hotelkaufleute mussten dabei an zwei Tagen gegeneinander antreten. Zuerst stand eine Warenerkennung an. Die Wettbewerber mussten dabei Nahrungsmittel und Küchenutensilien erkennen und beschreiben, wie man sie am besten verwendet. Im Anschluss erstellten und präsentierten sie ein komplettes Konzept aus einer vorgegebenen Zutatenliste. Außerdem wurden die Azubis in den theoretischen Fächern wie Personalwesen oder Marketing geprüft.
„Das war schon ein bisschen stressig“, erzählt Unger. Mitgemacht habe sie trotzdem gerne „aus Spaß am Beruf“ und eine gute Vorbereitung auf die praktische Prüfung sei es auch gewesen. Die steht für die 22-Jährige nämlich Ende Juli noch an, bevor sie dann fertig ausgebildete Hotelkauffrau ist.
Große Pläne für die Zukunft
Für die Zeit danach hat Unger auch schon Pläne. In einer Hotelkette in Frankfurt fängt sie an der Rezeption an. „Diese Erfahrung in größeren Hotels ist für den späteren Berufsweg wichtig, deshalb ermuntern wir unsere Azubis dazu auch“, sagt Günter Seitz, Geschäftsführer des Landhotels Geiselwind. Denn Marie-Theres Unger möchte später gerne in der Hoteldirektion arbeiten und dafür Hotelmanagement studieren.