Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

Ihr Draht zu uns: Fledermaus übernachtet auf Balkon

Kitzingen

Ihr Draht zu uns: Fledermaus übernachtet auf Balkon

    • |
    • |

    Kitzingen (lsl) Große Aufregung am Dienstag in der Heinrich-Fehrer-Straße in Kitzingen: Renate Brandl hat auf ihrer Terrasse eine besondere Entdeckung gemacht. Ganz oben in einer Ecke hat sich ein Tier niedergelassen. Erst auf den zweiten Blick stellt Renate Brandl fest: eine Fledermaus.

    Wie sie erzählte, ist sie zunächst ein bisschen erschrocken, hat sogar an eine irgendwo ausgebüxte Vogelspinne gedacht. Aber als sich das Tier bewegte, war klar, dass es sich um eine Fledermaus handeln muss. Obwohl sie oft und abends im Freien sitzt, hat sie einen solchen Insektenjäger noch nie gesehen.

    Das ist allerdings eher ungewöhnlich. Denn so selten sind die nächtlichen Jäger auch in Kitzingen nicht unterwegs. Dieter Lang vom Naturschutz im Landratsamt bestätigte zumindest, dass es im Landkreis einige bekannte Fledermaus-Kolonien gibt. Auch in der Stadt Kitzingen könne man davon ausgehen, dass in den vielen Dachgiebeln und Kellergewölben Fledermäuse zu finden seien. Die Bestände seien allerdings nicht aufgenommen.

    Derzeit, so Lang, zögen die Fledermäuse ihren Nachwuchs auf. In zwei bis drei Wochen sei der flügge. Die Jungen würden dann immer noch von den Elterntieren begleitet, bis es im September/Oktober in die Winterquartiere gehe. Allerdings, so Lang, fallen die Fledermäuse immer noch unter die vom Aussterben bedrohten Arten. In den letzten Jahren scheinen sich die Bestände auch bei uns stabilisiert zu haben.

    Dennoch komme es immer wieder zu größeren "Todfunden". Dann nämlich, wenn es länger kalt bleibt, die Insekten ausbleiben und vor allem den Jungtieren die Nahrung ausgeht. Wie Dieter Lang sagt, gibt es bei uns nur Arten, die sich von Insekten ernähren. Die Geschichten vom Blut saugenden Ungeheuer verwies er ins Reich der Märchen und Mythen.

    Dass es sehr viele und sehr unterschiedliche Fledermäuse gibt zeigt ein kleiner Blick ins Internet. Gibt man den Suchbegriff bei einer Suchmaschine ein, wird man förmlich erschlagen von Fledermäusen. Wen's interessiert, hier nur ein paar Namen: Großmausohr (Myotis myotis), Bartfledermäuse (Myotis mystacinus, M. brandti), Wasserfledermaus (Myotis daubentoni), Fransenfledermaus (Myotis nattereri), Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteini), Wimperfledermaus (Myotis emerginatus), Abendsegler (Nyctalus noctula), Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri), Breitflügelfledermaus (Eptescus serotinus), Zweifarbfledermaus (Verpertilio murinus), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Graues Langohr (Plecotus austriacus), Mopsfledermaus (Barbastelle barbastellus), Kleinhufeisennase (Rhinolophus hipposideros), Großhufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), Langflügelfledermaus (Miniotopterus schreibersi).

    Ihr Draht zu uns: Sie erreichen uns unter Telefon Tel. (0 93 21) 13 24 40.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden