Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

Im Reich der Chrysanthemen

Kitzingen

Im Reich der Chrysanthemen

    • |
    • |
    Inmitten der Blumenpracht: Zu Allerheiligen waren beim Gartenbaubetrieb Lang in Wiesentheid besonders die gelben Chrysanthemen gefragt, wie
Gärtnermeister Andreas Lang weiß.
    Inmitten der Blumenpracht: Zu Allerheiligen waren beim Gartenbaubetrieb Lang in Wiesentheid besonders die gelben Chrysanthemen gefragt, wie Gärtnermeister Andreas Lang weiß. Foto: FOTO ANDREAS STÖCKINGER

    In der Woche vor dem Feiertag stehen noch etliche Tische voll mit den herrlichen gelben Pflanzen. Einige Mitarbeiter verpacken in der Gärtnerei gerade die nächste Ladung, die bald abgeholt wird. "Die Bestände an Chrysanthemen sind so gut wie geräumt", sagt Juniorchef Andreas Lang.

    "Jetzt sind vielleicht noch 20 000 Stöcke da, die auch noch raus gehen", schaut sich Juniorchef Andreas Lang in seinem gläsernen Reich um. An die noch im Gewächshaus stehenden restlichen Pflanzen werden gerade die Strichcodes geklebt, bevor sie dann auf die Wagen geladen werden. Zumeist geht die Ware an Kaufhaus-Ketten.

    Für die Gärtnerei ist das eine von vielen Blumen, die im Jahresablauf gezogen und geliefert werden. "Ein größerer Posten, aber nicht außergewöhnlich." In den Glashäusern mit einer Fläche von 5,5 Hektar sitzen Pflanzen und Blumen, dazu hat der Betrieb am nordwestlichen Ortsrand von Wiesentheid noch einmal über zwei Hektar Freiflächen.

    "Die Bestände an Chrysanthemen sind so gut wie geräumt"

    Andreas Lang Gärtnermeister

    Das Blumen-Geschäft zu Allerheiligen läuft heuer recht gut, was am Wetter liegt, wie wir erfahren. "Wenn es richtig kalt ist, verkaufen wir ganz schlecht. Da nehmen die Leute lieber Gestecke. Heuer ist es mild, da gehen Deko-Pflanzen wie die Chrysanthemen", erläutert der Gärtnermeister. Diese vertragen nämlich kaum Frost. Bis minus ein oder minus zwei Grad, darf das Thermometer sinken, dann wird es kritisch.

    Einige rot-weiße Chrysanthemen stehen auch auf den Tischen, die gängigen Hauptfarben sind jedoch seit Jahren die gleichen: gelb und weiß. "So sollen sie sein", nimmt Lang ein Muster-Exemplar mit einem Handgroßen Kopf. Beim Verpacken müsse man gut aufpassen, die Köpfe der wunderschön leuchtenden Blumen sind empfindlich, brechen ab, wenn man unsachgemäß hinlangt.

    Im Juni werden die Stecklinge geliefert und in die Töpfe gesetzt. Wieviele man im Herbst los bekomme und wie das Wetter zum 1. November wird, das lässt sich zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht erahnen. Diese Kalkulation fällt unter das unternehmerische Risiko. Längst nicht in ganz Deutschland lässt sich die Chrysantheme verkaufen. Abgesetzt werden die Blumen beinahe nur im Süden der Republik. In Bayern, Baden-Württemberg, im Saarland und in Thüringen sitzen die Kunden für das Allerheiligen-Geschäft.

    Neben den Chrysanthemen werden Herstblumen wie Erikas oder die Winterheiden verstärkt gekauft. Gestecke fertigt das Blumenhaus, das zum Gartenbaubetrieb gehört, nur auf Wunsch.

    Blumen gehen nicht unbedingt mit dem wirtschaftlichen Trend. In der Vergangenheit lief etwa in wirtschaftlich schlechteren Zeiten das Geschäft mit den Pflanzen nicht unbedingt schlechter als sonst, so der Fachmann. Wenn weniger Geld da ist, werde weniger in große Anschaffungen investiert, eher ins kleine, in die eigenen vier Wände. Man will es daheim schön haben, also kauft man Blumen, lautet Langs Schluss.

    Für ihn und seine Produktion läuft schon der nächste Artikel an: die Weihnachtssterne. "Das beginnt jetzt", sagt er. "Wir verpacken und liefern in den nächsten Tagen bis Ende November, dann ist die Masse durch." Etwas weiter hinten im Betrieb werden erste Vorarbeiten für den darauf folgenden Saison-Artikel erledigt: Der Glücksklee für Silvester wird getopft. Auf den vermeintlichen Glücksbringer folgen schließlich Primeln, Geranien, und so weiter. Blumen haben immer Saison.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden