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Imi und Ata im Päckchen

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Imi und Ata im Päckchen

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    Seit etwa 20 Jahren ist er auf Flohmärkten unterwegs, kennt sich bestens in der Sammlerszene aus, tauscht, kauft und verkauft begehrte Objekte. "Angefangen hat's mit den Emailschildern, dann kamen alte Waschmittelpäckchen aus der Vorkriegszeit dazu", berichtet er. Beim Kauf solcher Waschmittelpäckchen fand er in einer Scheune in Mainstockheim zufällig eine alte Ladentheke. Passende Regale und Schuber stammen aus Biebelried. So kam er nach und nach zu einer kompletten Ladeneinrichtung aus den 30-er Jahren.

    Solches Inventar lässt sich nicht ohne weiteres im heimischen Wohnzimmer unterbringen. Im ehemaligen Armenhäuschen des Ortes, das Därr von der Gemeinde erworben und renoviert hat, fand der Sammler einen würdigen Platz für seine Schätze. In einem Raum ist der vollständige Kaufladen mit zahlreichen auffälligen Details aufgebaut. Mit dem Klingeln der Ladenglocke betritt man eine andere Welt. Hinter der Ladentheke empfängt eine stilecht als Tante Emma gekleidete, antike Schaufensterpuppe den Besucher.

    Ein buntes Sortiment, natürlich in Orginalverpackungen, steht in den Regalen. Die Schuhcreme von "Nigrin PaPa" befindet sich noch in den Dosen, ebenso das Waschpulver von Persil und Putzmittel wie Imi oder Ata im Päckchen. Zickoriekaffee, "Schwan-Seife" oder "Dr.Oetker Einmache-Hülfe" (es heißt tatsächlich "Hülfe") stehen neben anderen original verpackten Produkten im Regal. Für die Bonbongläser im "Bären-Schmidt"-Ständer hat Erwin Därr detailgetreue Nachbildungen der Süßigkeiten aus Gips gegossen und bemalt. Schilder, Werbeplakate, ein Schirmständer und das "Bänkla" für die Kundschaft ergänzen die Einrichtung. Das Sammeln, Sortieren und Herrichten der Objekte bereitet dem gelernten Schlosser und Familienvater großen Spaß. Etwas Außergewöhnliches zu besitzen, das eben nicht jeder hat, macht für ihn den Reiz des Sammelns aus.

    Nimmt man Därrs gesammelte Werke aus Garage, Wohnhaus und dem Häuschen zusammen, könnte er ein Museum aufmachen. Doch davon will er nichts wissen und betont: "Das ist kein Museum, es ist eine Sammlung." Interessierte Menschen sind ihm jedoch willkommen und dürfen seinen Kaufladen besichtigen. Ausnahmsweise für die Öffentlichkeit zugänglich ist sein Häuschen am Hüttenheimer Kirchenburgmarkt am 18. Mai. Besonders willkommen sind Därr ehemalige Dorfladenbesitzer, die ihm von ihrer Arbeit erzählen können. Gerne will er noch mehr über die Historie von Tante-Emma-Läden wissen. Auch alte Fotografien von Läden würde er sich gerne kopieren.

    Wie es sich für einen echten Sammler gehört, ist er immer auf der Suche nach alten Emailschildern, Verpackungen, Dosen und Waschmittelpäckchen. Wer dieses Interesse teilt, oder etwas in der Art auf dem Dachboden hat, liegt bei Erwin Därr richtig: Tel. (0 93 26) 657.

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