Nach zwanzig Jahren engagierten Wirkens, davon zehn Jahre lang als Heimleiterin, verabschiedet sich Inge Thurn aus ihrem Amt. Die "Wachablösung" wird von einem Gottesdienst in der Bürgerspitalkapelle am Dienstag, 28. November, 1430 Uhr, umrahmt. Gleichzeitig wird Nachfolger Marco Bambach eingeführt.
Anlässlich der Verabschiedung blickt Inge Thurn noch einmal zurück, umreißt ihre Aktivitäten in der Vergangenheit. Für sie bedeutet der Wechsel in den neuen Arbeitsbereich der Caritas-Einrichtungen gGmbH noch einmal eine "neue Herausforderung".
Gleichwohl wird sie neben ihren "Schützlingen in den oberen Etagen" auch ihre Kollegen im Leitungsteam vermissen. Hatte sie doch lange Jahre, gemeinsam mit ihnen und vielen unermüdlichen Helfern die "gemeinsame Sache", den "caricativen Gedanken" in den Mittelpunkt gestellt. Für sie war der Namen Caritas stets verbunden mit "Liebe" und "geschenkter Zeit". Die Heimbewohner waren Dreh- und Angelpunkt ihrer Unternehmungen. Denn ein theoretisches "38,5 Stunden-Pflichtpensum" war in der Praxis niemals durchführbar, erwähnt sie die Tätigkeit, manchmal "rund um die Uhr".
Es war eine "arbeits-intensive erlebnisreiche Zeit, in der ich viele, viele Erfahrungen sammeln konnte", führt Inge Thurn vor allem die zahlreichen positiven Ereignisse und Eindrücke an. Ihre Devise bei allen Aktivitäten "Fürs Leben lernen", hatte sie stets begleitet und gelegentlich getröstet.
Die scheidende Heimleiterin war auch drei Jahre lang in der Arbeitsgemeinschaft "Altenhilfe" als 2. Vorsitzende tätig. In diese Zeit fiel die Erweiterung und Umgestaltung des Bürgerspitals, die 1995 abgeschlossen werden konnte. Das Haus war nach neuesten Erkenntnissen umgebaut, das Konzept vom Caritasverband erstellt worden.
1996 war man in der Trägerschaft vom Caritasverband in die Caritaseinrichtungen gGmbH gewechselt. Daneben ging die Einführung der Pflegeversicherung, die Umwandlung der Tagespflege in Dauerpflegeplätze, eine "Anpassung an die Anforderungen im ländlichen Bereich", über die Bühne. So vollzog sich fast unmerklich der Wandel vom Altenheim in ein Pflegeheim, wobei jetzt immer häufiger auch die Sterbebegleitung eine entscheidende Rolle einnimmt, geht Inge Thurn in diesem Zusammenhang vor allem auf den Ausbau der ehrenamtlichen Mitarbeit, das "bürgerliche Engagement" ein, das unverzichtbar geworden war.
Ferner nennt sie den sozial-therapeutischen Dienst und seit diesem Jahr auch das eingeführte Qualitäts-Management. Im Frühjahr konnte das 20-Jährige Bestehen des Bürgerspitals begangen werden.
Der neue Leiter des Bürgerspitals, Marco Bambach ist erst 28 Jahre alt. Dennoch hofft er, die die besten Voraussetzungen für die verantwortungsvolle Tätigkeit mitzubringen. Da das Seniorenheim einen ausgezeichneten Ruf besitzt, freut er sich bereits auf sein neues Aufgabengebiet, betont er. Das Haus hat Atmosphäre, in dem sich sowohl Bewohner als auch Mitarbeiter wohlfühlen können. Der am 30. Dezember 1971 geborene Bambach wohnt derzeit in Veitshöchheim. Zuvor arbeitete und lebte er in Bad Bocklet und Bad Kissingen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung hatte er eine weiterführende Schule besucht, ehe er seinen Zivildienst ableistete.
1992 begann er in einer ambulanten Caritas-Sozialstation seinen Dienst, allerdings nicht ahnend, dass dies der Einstieg in eine bisher achtjährige Caritasarbeit war. Nach dem Zivildienst wechselte er den Verwaltungsbereich und wirkte von 1993 bis 1996 als Verwaltungsleiter für den Caritasverband Bad Kissingen. Praktisch gleichzeitig absolvierte er in Abendkursen über drei Jahre hinweg ein Betriebswirtschaftsstudium. Nach Abschluss des Studiums konnte er ab 1996, zwei Jahre lang, die Position des stellvertretenden Geschäftsführers beim Caritasverband für den Landkreis Bad Kissingen wahrnehmen.
Im Januar 1999 wechselte Marco Bambach zur Caritas-Einrichtungen gGmbH Würzburg. Hier hospitierte er zunächst bei einigen Referatsleitern des Diözesan-Caritasverbandes. Danach war er für die Caritas-Einrichtungen gGmbH tätig, der außer dem Bürgerspital Volkach neun weitere Einrichtungen der Altenhilfe mit ca. 600 Pflegeplätzen und 270 Wohneinheiten mit über 500 Mitarbeitern angehören.