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KITZINGEN: Innenstadt als Potenzial und Herausforderung

KITZINGEN

Innenstadt als Potenzial und Herausforderung

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    Obere Bachgasse 26: Nachdem das Gebäude der ehemaligen Gassner-Brauerei jahrelang leer gestanden hat, soll es jetzt zu einem Wohnhaus umbaut werden. Dass das viel Arbeit ist, zeigt ein  Blick auf das Gebäude und den Hinterhof.
    Obere Bachgasse 26: Nachdem das Gebäude der ehemaligen Gassner-Brauerei jahrelang leer gestanden hat, soll es jetzt zu einem Wohnhaus umbaut werden. Dass das viel Arbeit ist, zeigt ein Blick auf das Gebäude und den Hinterhof. Foto: Foto: Siegfried Sebelka

    Architekt Roland Breunig vom Würzburger Büro archicult GmbH – breunig architekten und Wolfgang Rosentritt bewegen etwas in Kitzingen. Sie sorgen mit für den Bauboom in der Innenstadt. Ihre Spezialität: Bauen im Bestand. Denkmalschutz ist da immer ein Thema. Am Sonntag machen die beiden zum Tag des offenen Denkmals die Türen ihrer Projekte auf.

    Viel in Kitzingen unterwegs

    Wolfgang Rosentritt hat mit seiner Rosentritt Wohnbau GmbH mit Sitz in Würzburg gerade das alte Baywa-Lagerhaus in der Glauberstraße in 31 Wohnungen verwandelt. Er baut gleich daneben drei weitere Häuser und in der Friedrich-Ebert-Straße sowie demnächst in der Schmiedelstraße weitere Wohnungen. Roland Breunig ist Architekt, hat sich mit der Umwandlung des Bürgerbräu-Geländes in Würzburg zu einem Kultur- und Kreativzentrum einen Namen gemacht. Er ist der Investor, der die ehemalige Gassner-Brauerei in der Oberen Bachgasse gekauft hat und dort 14 Wohnungen einbauen wird.

    Das Hotel am Main

    Eine Herausforderung ist dabei der Denkmalschutz. Das gilt vor allem für das Projekt, das die beiden zusammengeführt hat. Das Drei-Sterne-Hotel am Main direkt am Main in der Schrannenstraße, das Rosentritt – wie er betont – als Privateigentümer bauen und gemeinsam mit einem Betreiber führen will. Dazu hat er sich mit Breunig und seinem Team Experten ins Boot geholt.

    43 Zimmer, 90 Betten

    Das Hotel mit 43 Zimmern und rund 90 Betten am Mainkai ist derzeit ein Projekt in Lauerstellung. Was für den Startschuss am Mainkai noch fehlt, ist ein Betreiber. „Wir reden viel, aber es ist noch nichts entschieden“, so Wolfgang Rosentritt bei einem Gespräch im Vorfeld des Denkmaltages.

    Das Problem ist geknackt

    Inzwischen hat Rosentritt die Schrannenstraße 29 bis 33 gekauft, die 35, das ehemalige Jugendhaus, wird er endgültig erwerben, wenn die Betreiberfrage geklärt ist. Das Projekt stellt die Architekten vor „mächtige Herausforderungen“, so Breunig. Die liegen vor allem im Gebäude mit der Nummer 33, dem denkmalgeschützten ehemaligen Baywa-Lagerhaus. „Aber das Problem ist inzwischen geknackt.“ Der Dachstuhl stammt aus der Zeit Balthasar Neumanns und wird komplett erhalten werden, so Breunig: „Wir werden mit großflächigen Verglasungen arbeiten.“ Die Lösung sei mit dem Denkmalschutz abgestimmt.

    Zweites Thema ist die Stadtmauer, die sich durch die Gebäude zieht. „Wir werden die mächtige Mauer sauber wieder frei legen“ und so im Gebäude inszenieren, dass sie als Stadtmauer auch erkennbar ist. Eine weitere wichtige Herausforderung ist das Hochwasser. „Wir rechnen mit Hochwasser alle sechs bis sieben Jahre und da werden Teile des Erdgeschosses überspült werden“, so Breunig und: „Wir werden die Baulichkeit so anordnen, dass man damit umgehen kann.“

    Als „sehr komplex“ bezeichnet Breunig das Projekt Obere Bachgasse, das unter dem Namen Hof an der Himmelsleiter läuft. In dem denkmalgeschützten und lange leer stehenden Brauereigebäude mit Gewölbekellern sollen 14 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen (70 bis 115 Quadratmeter) entstehen, dazu Gewerbe- oder Atelierflächen im Erdgeschoss.

    Höchst anspruchsvoll

    Für die Architekten keine leichte Aufgabe. Breunig bezeichnet sie als „höchst anspruchsvoll“, sowohl bautechnisch als auch statisch und von den Grundrissen her. „Wir haben da jetzt sehr gute Grundrisse rausgebracht“, sagt Breunig: „Das werden Superwohnungen.“ Dafür haben die Mitarbeiter allerdings drei- bis viermal so lange gebraucht wie für normale Planungen, „und wir sind nicht langsam“, so der Architekt.

    Was sehr komplex heißt und was dabei herausgekommen ist, ist am Sonntag beim Tag des Offenen Denkmals zu sehen.

    Tag des offenen Denkmals Ehemaliges BayWa-Lagerhaus, Schrannenstraße: 14 Uhr, Begrüßung durch Oberbürgermeister Siegfried Müller. Danach wird Dr. Erich Schneider, der Direktor des Museums für Franken, über „Balthasar Neumann und sein Wirken für Kitzingen“ sprechen. Führungen: 11, 13 und 15 Uhr. Gassner-Brauerei, Obere Bachgasse 26: Geöffnet ist von 12 bis 16 Uhr. Führungen um 13 und 15 Uhr. Alte Poststraße 10: Spätmittelalterliches Anwesen, das für das Landratsamt umgebaut wird. Besichtigung zwischen 13 und 15 Uhr. Alte Synagoge: Von der Mikwe bis zum Balkon, Führungen: 11, 14 und 16 Uhr. Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen. Kreuzkapelle Etwashausen: Barocke Kirche von Balthasar Neumann, von 11 bis 18 Uhr, Führungen: 15 und 17 Uhr. Deusterkeller: Ehemalige Brauereikelleranlagen, Hindenburgring Nord 15, von 13 bis 17 Uhr, halbstündige Führungen und Filme vom Deusterschloss. In den Kellern herrschen zwölf Grad.

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