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KITZINGEN: Johann Rudolph Glauber und die Geheimnisse der Alchemie

KITZINGEN

Johann Rudolph Glauber und die Geheimnisse der Alchemie

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    Johann Rudolph Glauber auf einer Darstellung, die in seiner Kitzinger Zeit entstand.
    Johann Rudolph Glauber auf einer Darstellung, die in seiner Kitzinger Zeit entstand. Foto: Foto: T. Schleicher

    Sein Name ist heute noch vielen geläufig, wenn vom „Glauber-Salz“ die Rede ist. Seine Biografie dürfte für die meisten Zeitgenossen wohl im Dunkeln liegen: Johann Rudolph Glauber (1604 bis 1670) war im 17. Jahrhundert einer der produktivsten und innovativsten Alchemisten und Chemiker seiner Zeit. Und: Er verbrachte von 1652 bis 1654 immerhin gut zwei Jahre seines Lebens in Kitzingen.

    Wer sich über Leben und Werk Glaubers, der von 1652 bis 1654 in Kitzingen lebte, informieren will, hat demnächst eine gute Gelegenheit: In der Schriftenreihe des Städtischen Museums Kitzingen erscheint in diesen Tagen ein neuer Band. „Johann Rudolph Glauber. Alchemistische Denkweise, neue Forschungsergebnisse und Spuren in Kitzingen“ heißt das von Helmut Gebelein und Rainer Werthmann bearbeitete und von der Kitzinger Museumsleiterin Stephanie Nomayo herausgegebene Buch.

    Mit etwa 300 Seiten, reich bebildert und künstlerisch gestaltet, wendet sich der Sammelband laut einer Pressemitteilung des Museums an einen breiten Leserkreis: vom Fachmann aus der Chemie und Wissenschaftsgeschichte bis hin zum heimatkundlich interessierten Kitzinger Bürger, der immer schon einmal wissen wollte, womit sich der Entdecker des Glaubersalzes in der unterfränkischen Stadt befasst hat.

    Das Buch enthält nicht etwa die Nacherzählung des Gewohnten und Altbekannten, sondern im Wesentlichen neuere Forschung. Glaubers Wohnhaus in Kitzingen wurde dabei wiederentdeckt, die Taufurkunde seines als Maler berühmt gewordenen Sohnes gefunden und auch die Heilquelle bei Wiener Neustadt in Österreich identifiziert, an der seine erste Begegnung mit dem Glaubersalz stattfand. Breiten Raum im Buch nehmen die Positionen Glaubers in den verschiedensten Zusammenhängen ein: in der Wirtschaftsförderung seines Kitzinger Förderers, des Landesherrn Johann Philipp von Schönborn, im Strom des sich allmählich verändernden alchemistischen Theoriegebäudes, in den gesamteuropäischen Forschungsbemühungen zur Enträtselung des chinesischen Porzellans oder der arabischen Lüsterkeramik. Aber es geht auch um ganz alltägliche Fragen: Wo hat Glauber in Kitzingen gewohnt? Mit welchen Forschungsprojekten hat er sich damals befasst? Welche Art von Laborräumen hat er für seine Forschungen benötigt? Wie müsste sein Garten ausgesehen haben? Glaubte er noch ans Goldmachen, und hat er vielleicht sogar. . .? Schließlich geht es um die Frage, wie die Alchemie bis in die Gegenwart hinein wirkt, wo ist sie in Kunst, Musik, Medizin noch spürbar ist und wie sich aus ihr die Chemie entwickelte?

    Das Buch ist noch auf eine andere Weise mit Kitzingen verbunden. Die Forschungen gehören zu einer Reihe von Aktivitäten, die eine Ausstellung zu Glaubers 400. Geburtstag im Städtischen Museum begleitet haben: Vorträge, öffentliches Experimentieren, eine Veranstaltung zur Chemielehrer-Fortbildung und die Produktion von Gewürzwein und Duftwasser nach Glaubers Original-Rezepten in Zusammenarbeit mit dem Armin-Knab-Gymnasium.

    Öffentliche Buchvorstellung mit Fachvortrag am Sonntag, 18. Dezember, um 15 Uhr im Städtischen Museum Kitzingen (Landwehrstraße).

    Das Buch erscheint am 16. Dezember in der Reihe „Kitzinger Museumsschriften“ im Verlag Sauerbrey. 312 Seiten, 17,80 Euro. ISBN: 978-3-924694-25-8.

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