Natürlich gab es da mal den einen oder anderen kleinen Kiekser, und manchmal klappte das mit dem Verbeugen noch nicht so ganz. Aber das tat dem insgesamt hohen Niveau keinen Abbruch, das heuer beim Preisträgerkonzert des Regionalwettbewerbs von Jugend musiziert im sehr gut besuchten Konzertsaal des Saalbaus Luisengarten zu bewundern war.
Insgesamt nahmen dieses Jahr in der Gesamtregion Unterfranken-West (Würzburg, Kitzingen, Main-Spessart und Aschaffenburg) 181 junge Musiker ab sieben Jahren am Wettbewerb teil. Es gab 76 erste Preise, für 59 von ihnen geht es weiter zum Landeswettbewerb.
In der Region Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart schafften 59 einen ersten Preis. Diese erhielten jetzt im Rahmen des Preisträgerkonzertes aus Händen von Würzburgs Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake Urkunde und Präsent. 29 von ihnen treten in den Osterferien beim bayernweiten Wettbewerb in Bayreuth an.
Freilich konnten sich beim festlichen Preisträgerkonzert nicht alle 29 präsentieren. Das hätte den Rahmen schon rein zeitlich gesprengt. Darum musste bei einigen das Los entscheiden, sodass aus jeder Wertungs- und Altersgruppe (AG) jeweils ein Musiker beziehungsweise eine Gruppe zu hören war, wie Andrea Schanzer erläuterte.
Öffentliche und private Hilfe
Die Vorsitzende des Regionalausschusses von Jugend musiziert Unterfranken-West hatte gewiss recht, als sie das Können der Kinder und Jugendlichen und die breite Unterstützung durch öffentliche und private Geldgeber sowie durch ehrenamtliches Engagement unterstrich. Denn was es im Saalbau Luisengarten zu hören gab, war von beachtlicher Qualität.
Ein Höhepunkt war hier der Auftritt der 18-jährigen Klarinettistin Laura Manthey (AG VI), die einen feurigen modernen Sonatensatz von Malcolm Arnold spielte. Allein schon optisch außergewöhnlich war der Beitrag des zehnjährigen Posaunisten Urs Hecke (AG II). Denn wenn er den Zug ganz ausfuhr, war das Instrument größer als der Musiker. Umso erstaunlich war, mit wie viel Einfühlungsvermögen er die Bearbeitung eine Gounod-Arie gestaltete. Mit Kraft und Virtuosität interpretierten Johannes Hiebl (Geige) und Paula Matuschinski (Klavier) das Allegro Brusco von Prokofiev (AG V). Farbenreich und schön artikuliert präsentierte Dana Yujia Lin (AG IV) ein funkelndes spätimpressionistisches Stück von Jules Mouquet auf der Querflöte. Tonschön interpretierte Lara Hetzer (AG V) das Allegro aus Mozarts Hornkonzert KV 447. Das galt auch für das Duo (AG V) Simone Wiegand (Saxophon) und Adrian Müller (Klavier). Mit einem modernen, rhythmisch interessanten Stück von Norman Fulton bewies Rebekka Möhringer (AG III), dass Blockflötenmusik richtig spannend sein kann. Lucy Rehdanz und Philipp Hubert (AG II) spielten einen exotisch angehauchten Ragtime am Klavier zu vier Händen. Anneli Hornung (Gesang) und Svenja Reitter (Klavierbegleitung) zeigten in Mozarts Lied „Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte“ interpretatorisches Feingefühl (AG V) wie auch Tobias Schaupp auf der Trompete (AG IV). Überzeugen konnte zudem Vera Herberich auf der Oboe (AG III).
Ausschussvorsitzende Schanzer ehrte Gerdy Avril vom Jugend musiziert-Organisationsteam der Sing- und Musikschule Würzburg für ihre 15-jährige Mitarbeit; Avril verlässt die Region aus privaten Gründen.