Die Frauen standen am Samstagabend im Sportheim des SC Brünnau im Rampenlicht. Erst machten ein paar maskuline Stammtischbrüder ihre Witzchen über das weibliche Geschlecht, wenig später erteilten zwei Ladys von Welt (Fanny Seßler, Anna-Lena Seßler) beim Herzblatt ihrem erhofften Traummann eine gehörige Lektion.
Weil sich Herzblatt-Kandidat Heini (Johannes Biegner) im gelben Post-Outfit nicht für sie, sondern für einen Traummann in Frauenkleidung (Matthias Reuther) entschied, verweigerten Mauerblümchen Heidi und Dunkelheitsgymnastin Isabella Heini das Abschiedsküsschen. Für den Briefelieferanten kein Problem: „Ich bin ja jeden Tag von Schlitz zu Schlitz unterwegs.“ 90 Narren im Saal waren begeistert und zogen mit Schunkel- und Stimmungsrunden die Nippel durch die Laschen.
Ein fetziges Potpourri eröffnete die Narrenschau. Organisator Fred Seßler griff in die Saiten seiner Gitarre. Gemeinsam mit Harald Hühsam und Fred Göllner ließ der Musiker den wenigen Spaßbremsen im Saal keine Chance. „Stimmung und Gemütlichkeit stehen bei uns an erster Stelle“, gab der SC-Kapitän das Motto für den Abend aus. Das Volk folgte brav.
Die Ouvertüre in der Bütt gestaltete Anna-Lena Seßler als eine der Letzten „einer aussterbenden Rasse“ in Kabarettisten-Manier. Nach einer Zangengeburt war die nicht auf den Mund gefallene Landärztin auf die Menschheit losgelassen worden. Mittlerweile hat sie reichlich Erfahrung mit ihren Patienten und deren Erkrankungen gesammelt, so mit einer an der Porzellan-Phobie leidenden Frau („Die hat nimmer alle Tassen im Schrank“) oder dem verstorbenen Simulanten („Jetzt hat er es aber übertrieben“).
Das muntere Geschehen auf der Faschingsbühne trieb dem Publikum die Tränen in die Augen. Als Noah Hein als Fahrschulprüfling seinen Prüfer mit flotten Sprüchen fast in den Wahnsinn trieb, tobte die Narrenschar. Der elfjährige Junge war der jüngste Narr auf der SC-Bühne an diesem Abend und er bestand seine Aufgabe mit Bravour. Bei der Führerscheinprüfung fiel er logischerweise durch. Den Prüfer Winnie Hein (Noahs Papa) kann er jetzt zuhause weiter quälen.
„Tauche niemals ohne Wasser“, verriet Schnorchler Walter Seßler eine alte Taucherweisheit, während die beiden Badenixen Elke Heß und Christine Haupt am Mini-Pool ihre Gesangsstimmen bis zum Anschlag ausreizten: „Am schönsten ist es am Badesee.“ Als das Männerballett beim herzerfrischenden Finale mit der Präsentation von „Sister Act“ den letzten Anschlag des Abends auf die Frauenwelt vollzogen hatte, kehrte im Sportheim schnell wieder Frieden ein zwischen Mann und Weib. Schließlich sind Frauen ganz selten nachtragend. Und schon gar nicht im Fasching.
Aktive auf der Bühne in Brünnau:
Jürgen Jung, Markus Beck und Johannes Dallner (Stammtischler), Anna-Lena Seßler (Landärztin), Winnie Hein und Noah Hein (Führerscheinprüfung), Walter Seßler (Taucher), Kevin Jung, Fanny Seßler, Anna-Lena Seßler, Matthias Reuther und Johannes Biegner (Herzblatt), Elke Heß und Christine Haupt (Gesangsduo), Matthias Reuther, Elke Heß, Oliver Geißel, Christine Haupt, Fanny Seßler, Christoph Schmidt, Johannes Dallner, Johannes Biegner, Jürgen Engert, Thomas Seßler, Winnie Hein und Oliver Geißel (Playbackshow), Fred Seßler (Emanze), Michael und Johannes Dallner (Sportinterview), Thomas Seßler, Oliver Geißel, Winnie Hein, Jürgen Jung und Matthias Reuther (Pinkelpause), Christine Haupt (Eine vom andern Stern), Thomas Seßler, Winnie Hein, Oliver Geißel, Matthias Reuther, Christoph Schmidt, Johannes Biegner und Jürgen Jung (Sister Act, Männerballett).