Mitdenken und mitmachen will der neue Verein "Freie Liste", der aus der Wählergruppierung "Fröhstockheimer Liste" hervorgegangen ist. Gründungsvorsitzender des Vereins ist Roland Hörner. Nach den offiziellen Regularien wurde noch intensiv über aktuelle Gemeindethemen diskutiert.
Bei einer Informationsveranstaltung Anfang November habe es viel Zuspruch für das Vorhaben gegeben, die Fröhstockheimer Liste in einen eingetragenen Verein umzuwandeln, informierte deren Gemeinderat Markus Ostwald, der auch die Versammlung leitete. Zu dieser waren wegen der Corona-Beschränkungen nur 18 Bürgerinnen und Bürger aus Rödelsee und Fröhstockheim erschienen. Im Vorfeld der Versammlung hätten sich viele entschuldigt, jedoch ihr künftiges Mitmachen bekundet.
Roland Hörner ist Vorsitzender
Warum nun der Name "Freie Liste"? Für Ostwald eine logische Entwicklung, weil man sich nicht nur für Fröhstockheimer Belange, sondern für die aller Rödelseer einsetze. Es gehe darum, im Gemeinderat Dinge zu hinterfragen "Wir wollen mit Euch zusammen die Themen im Gemeinderat diskutieren", sagte Ostwald. Zuvor würden die drei Gemeinderäte intern über den nichtöffentlichen Teil reden, anschließend dann über den öffentlichen Teil, was für alle dann in größerer Runde offen sei." Wir möchten das nicht im stillen Kämmerchen machen", bekräftigte Ostwald, der keine "Hinterzimmerpolitik" will.
Warum sich der Verein nicht "Freie Bürgerliste" nenne, begründete Ostwald damit, weil es dann ja sprachlich korrekt Bürgerinnen- und Bürgerliste heißen müsste. Einstimmig billigte die Versammlung dann den Satzungsentwurf. Zweck des Vereins ist die Bildung einer Vereinigung von parteipolitisch ungebundenen Bürgerinnen und Bürgern aller Gemeindeteile von Rödelsee, die sich dem Wohle der Gemeinde im Besonderen verpflichtet fühlen. Dieser Zweck soll durch die Teilnahme mit eigenem Wahlvorschlag an Wahlen auf kommunaler Ebene verwirklicht werden, um so zur politischen Willensbildung beizutragen.
Als Vorsitzenden wählte die Versammlung Roland Hörner. Stellvertreterin ist Nadja Ruhnau-Warm. Um die finanziellen Dinge kümmert sich Marina Hauser, Schriftführer ist Jörg Schultz. Dem Vorstand gehören auch die Gemeinderäte Pascal Amberger, Markus Ostwald und Ralf Warm an. Der Vorstand ist für zwei Jahre gewählt. Laut Satzung kann eine Mitgliederversammlung auch virtuell stattfinden. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf zwölf Euro pro Jahr festgesetzt.
Baugebiet heißes Thema
In der Diskussion ging es um mehr Transparenz in der Gemeindepolitik. Kritisiert wurde auch das Vorgehen, im Mitteilungsblatt bereits Dinge zu veröffentlichen, bevor der Gemeinderat das Protokoll genehmigt hätte. Hinterfragt wurden auch die Befugnisse des Bürgermeisters bei Einstellungen und vor allem bei Vergaben. Auch über die Ladungsfrist zu Ratssitzungen wurde diskutiert. Markus Ostwald wünschte sich durchaus, auch im Vorfeld einmal über Themen informiert zu werden. Das habe es aber bislang erst einmal gegeben.
Aktuell wird derzeit in Rödelsee über das neue Baugebiet "Am Schwanberg" diskutiert. Vor allem über die noch ungeklärte Erschließung. Ein Bürger berichtete, dass er selbst mit dem Straßenbauamt Kontakt aufgenommen habe. Die Lösung, das Baugebiet über einen Kreisverkehr anzubinden, sei noch nicht vom Tisch. Falls die Erschließung über die Jahnstraße erfolgen solle und diese ausgebaut werde, werde es eine Bürgerinitiative dagegen geben, hieß es in der Versammlung. Auch könne das neue Baugebiet Auswirkungen auf die Weinberge haben, wenn eventuell die Kälte nicht mehr rasch abfließen könne.
Ostwald betonte, dass man grundsätzlich nicht gegen das neue Baugebiet sei. Vielleicht hätten aber zu Beginn 30 Bauplätze ausgereicht. Noch einmal genau anschauen werde sich die Freie Liste die Sanierung des Regenrückhaltebeckens im Gewerbegebiet, kündigte Ostwald an.