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KITZINGEN: Kitzinger Bahnhof ohne Fahrkartenschalter

KITZINGEN

Kitzinger Bahnhof ohne Fahrkartenschalter

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    Der Kitzinger Bahnhof steht weiterhin zum Verkauf. Jetzt hat der Fahrkartenverkauf dicht gemacht.
    Der Kitzinger Bahnhof steht weiterhin zum Verkauf. Jetzt hat der Fahrkartenverkauf dicht gemacht. Foto: Foto: Frank Weichhan

    Die Ratlosigkeit war zum Greifen: Wie komme ich jetzt an eine Fahrkarte? Die junge Amerikanerin drückte sich Ende vergangener Woche die Nase an der Scheibe der Fahrkarten-Verkaufsstelle platt. Niemand da, alles zu. Die Öffnungszeiten hängen noch da – ansonsten nichts zu sehen. Wie also von Kitzingen zum Münchner Flughafen kommen. Der Automat um die Ecke halft der Touristin mangels Deutschkenntnisse auch nicht viel weiter.

    Leer- und ausgeräumt

    So wie der jungen Frau ging es zuletzt vielen im Kitzinger Bahnhof: Die DB-Agentur scheint über Nacht zugemacht zu haben. Ein aufgeräumter Schreibtisch, auf dem noch ein Computer steht – das war's. Ansonsten wirkt alles leer- und aufgeräumt. Hinweise auf die Schließung finden sich nicht.

    Werbebanner für was?

    Ein Bäcker, der sich im gleichen Raum befand, hat schon länger das Weite gesucht. Dafür hängt jetzt alles voller Werbebanner, die wie Hohn wirken: „Bei uns erhalten Sie Ihre persönliche Fahrkarte!“ steht da weiß auf blau. Und der seltsame Hinweis „Ihr Einkaufsbahnhof“ wirkt ebenfalls wie ein schlechter Witz.

    Neue Agentur?

    Nachdem sich vor Ort im Bahnhof kein Ansprechpartner mehr befindet, bleibt nur noch eines: bei der Pressestelle der Bahn nachfragen. Von dort kommt wenig später die Info, dass „die Betreiberin der DB Agentur zum Fahrkartenverkauf zum Jahresende gekündigt“ habe. Aber: Das soll nicht das Ende gewesen sein, wie die Pressestelle weiter schreibt: „Die Bahn sucht gemeinsam mit der Stadt und dem Landratsamt nach einem neuen Agenturbetreiber.“ Wobei, so heißt es weiter, der Verkauf nicht zwingend im Bahnhof sein muss: „Es ist auch möglich, dass ein neuer Agenturbetreiber die Fahrkarten nicht direkt im Bahnhof, sondern irgendwo in der Stadt betreibt.“, so die Auskunft des Bahnsprechers.

    Ist der Bahnhof verkauft?

    Hat die Schließung der Agentur womöglich etwas mit dem schon seit Jahren im Raum stehenden Verkauf des Kitzinger Bahnhofes zu tun? Oder anders gefragt: Ist der Bahnhof – wie man es in Kitzingen immer wieder gerüchteweise hört – inzwischen verkauft. Auch hier kann der Bahnsprecher nach einer entsprechenden Anfrage aufklären: „Das Empfangsgebäude am Bahnhof in Kitzingen befindet sich noch im Bahnbesitz.

    Es soll aber verkauft werden. Wann ein Verkauf erfolgen kann, hängt von möglichen Interessenten ab.“

    Stadt würde gerne kaufen

    An dieser Stelle befindet man sich allerdings schon seit Monaten. Wie berichtet, würde die Stadt Kitzingen das gut 150 Jahre alte Gebäude gerne kaufen. Es gibt einen entsprechenden Stadtratsbeschluss, in dem – in nichtöffentlicher Sitzung – ein Preis fürs Mitbieten um den Bahnhof und das 2400 Quadratmeter große Areal festgesetzt wurde. Im Spiel ist zudem noch mindestens ein privater Interessent, der derzeit noch nicht genannt werden will.

    Das Interesse der Stadt, beim Bahnhof zum Zug zu kommen, hat vor allem mit den Außenflächen zu tun. Das Bahnhofsumfeld soll dringend verbessert werden, geplant sind ein Busbahnhof und ein zweiter Pendlerparkplatz. Pläne, die auf Eis liegen, weil das Thema Bahnhofsverkauf scheinbar eine unendliche Hängepartie ist.

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