Die Energiewende hat an diesem Abend Iphofen erreicht. Von „einzelnen Anpassungen moderater Art“ spricht der Bürgermeister Dieter Lenzer, aber wenn man die Historie kennt, ist das, was sich im städtischen Bau- und Umweltausschuss abspielt, eine kleine Revolution. Nach vielen Jahren des Widerstands, nach zahllosen hitzigen Diskussionen und nach subtilem Druck durch die weltweit angestoßene Klimadebatte öffnet Iphofen seine Altstadt nun für Photovoltaikanlagen. Sie sollen künftig nicht mehr „grundsätzlich“ verboten sein, wie es bislang in der Gestaltungssatzung hieß, sondern Teil energetischer Sanierungen oder Verbesserungen sein. Die Hürden bleiben allerdings hoch – so hoch, dass Stadtrat Otto Kolesch schon befürchtet: Neun von zehn Gebäuden werden weiterhin ausgeschlossen sein.
Iphofen