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Iphofen: Koscherer Silvaner aus Iphofen

Iphofen

Koscherer Silvaner aus Iphofen

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    Das Weingut Wirsching in Iphofen baut koscheren Wein aus. Im Bild: Oenologe Klaus-Peter Heigel, Rabbi Shlomo Bistritzky, Rabbi Mendel Edelmann und Andrea Wirsching.
    Das Weingut Wirsching in Iphofen baut koscheren Wein aus. Im Bild: Oenologe Klaus-Peter Heigel, Rabbi Shlomo Bistritzky, Rabbi Mendel Edelmann und Andrea Wirsching. Foto: Simon Ender

    Das Weingut Hans Wirsching aus Iphofen hat zum zweiten Mal nach 2016 einen koscheren Silvaner ausgebaut. Das Familienweingut ist bekannt für trockene Weißweine, besonders für den Silvaner. Der koschere Wein wird im klassischen Bocksbeutel abgefüllt. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Weinguts Wirsching entnommen.

    Auslöser des Projekts waren Israelreisen. Bereits 2016 hat sich das Weingut Wirsching der „Twin-Winery“-Initiative angeschlossen und tauscht seitdem Erfahrungen mit dem Partnerweingut „Kishor“ aus Israel aus.

    Einen koscheren Wein herzustellen ist sehr aufwändig, denn ausschließlich orthodoxe Juden dürfen mit dem Traubensaft und dem Wein in Kontakt kommen. Das heißt konkret, Landesrabbiner Shlomo Bistritzky aus Hamburg ist verantwortlich für die koschere Durchführung. Rabbiner Mendel Edelmann aus Luxemburg kümmert sich um die handwerkliche Ausführung. Fachliche Instruktionen erhalten sie dabei von Klaus-Peter Heigel, Oenologe des Weinguts. Er greift jedoch nicht aktiv in den Ausbau des Weins ein. „Wenn wir uns entscheiden, einen Wein nach dem jüdischen Speisegesetz Kashrut herzustellen, dann urteilen wir nicht darüber, sondern halten die Regeln einfach ein“, erklärt Andrea Wirsching. 

    Die Trauben wachsen an den Hängen des Schwanbergs. Erst mit der Lese beginnt das Abenteuer „koscherer Silvaner“. Zunächst wird der gesamte Keller mit den Pressen, Schläuchen, Edelstahltanks und Arbeitsgeräten nach strengsten jüdischen Vorschriften mehrmals gereinigt. Der Weinausbau passiert dann hinter verschlossenen Türen. Wenn die Rabbiner nicht in Iphofen sind, werden die Weintanks versiegelt.

    Durch die Einhaltung der strengsten Regeln des Reinheitsgebots darf der Silvaner sogar am Pessach, dem höchsten jüdischen Feiertag, ausgeschenkt werden. Der koschere Silvaner wird im Gegensatz zu vielen anderen koscheren Weinen nicht erhitzt, das heißt er ist nicht „mevuschal”. Deswegen verliert er seinen koscheren Charakter, sobald er von nicht-jüdischen Personen ausgeschenkt wird. Der Wein geht vorwiegend an jüdische Gemeinden in Deutschland und in die USA. Direkt im Weingut ist nur ein kleiner Teil erhältlich.

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