Regelmäßig beschäftigt der Biber den Marktgemeinderat in Seinsheim. Jetzt hat sich das possierliche Tier wieder Bäumen am Landschaftssee gewidmet.
Viele Jahre spendete die Esche am Ufer des Landschaftssees Schatten. Bis jüngst der Biber kam und ihn anknabberte. Durchaus künstlerisch wertvoll. "Sehr schön und sauber", erkannte Bürgermeisterin Ruth Albrecht an. Der Baum sei ihr "Bibergedächtnisbaum", meinte sie in der Sitzung des Marktgemeinderats am Montagabend. Das Nageergebnis könne auch in einem Biberlehrbuch abgebildet sein.
Der Baum wird nun ein Stück oberhalb der Nagestelle abgesägt. Den stehenbleibenden Stamm wird der Bauhof in einen Bistro-Stehtisch verwandeln. "Der Vorschlag zeugt von Kreativität", lobte Albrecht die Idee des Bauhofs.
Albrecht informierte das Ratsgremium, dass in diesem Jahr eine andere Form des Schilfschnittes getestet worden sei. Mit Maschinen gehe dies schneller. Bauhof und Siwa (Seinsheim, Iffigheim, Wässerndorf und Winkelhof Agrar GbR) hätten die Lösung für gut befunden. Beim Mähen seien auch etliche Bibergräben zum Vorschein getreten.
Bei Starkregenereignissen kommt es in der Ortsstraße "Oberer Graben" immer wieder zu Problemen bei Anliegern. Die Straße ist nur zum Teil befestigt. Nach starkem Regen musste der Bauhof angrenzende Ortsstraßen und Straßengräben reinigen.
Die Problematik war bereits bei einer Anliegerversammlung besprochen worden. Bei einem Vollausbau der Straße, was einer erstmaligen Straßenherstellung entspräche, wären die Baukosten zu 90 Prozent auf die Anlieger umgelegt worden. Letztere sprachen sich in der Versammlung gegen einen Vollausbau aus.
Die Straße soll nun laut Bürgermeisterin Albrecht abschnittsweise durch den Bauhof ertüchtigt werden. Dies beschloss der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig.
Die Marktgemeinde plant die Errichtung einer Wasserentnahmestelle in der Nähe der Ortsstraße "Am Sportplatz". Dafür ist eine Einhausung notwendig, in der die Technik für die Wasserförderung wettergeschützt untergebracht werden kann. Dafür ist nun ein Bauantrag notwendig, da das Gebäude im Außenbereich errichtet werden soll. Der Rat stimmte auch hier zu.
Derzeit sei nur eine Wasserentnahmestelle vorgesehen, informierte Albrecht. Möglich wäre mit der dann vorhandenen Technik später auch ein Waschplatz. Für diesen müssten aber noch bestimmte Vorgaben erfüllt werden.