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LANDKREIS KITZINGEN: Kühles Nass: Badestellen für Tiere im Landkreis Kitzingen

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Kühles Nass: Badestellen für Tiere im Landkreis Kitzingen

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    Vielen Hunden macht es Spaß, im Wasser herumzutoben. Aber es ist nicht überall erlaubt oder gern gesehen. Hundehalter sollten dabei Regeln beachten – sowohl im Interesse der Mitmenschen als auch im Interesse des Tieres selbst. Das Symbolfoto entstand am Main.
    Vielen Hunden macht es Spaß, im Wasser herumzutoben. Aber es ist nicht überall erlaubt oder gern gesehen. Hundehalter sollten dabei Regeln beachten – sowohl im Interesse der Mitmenschen als auch im Interesse des Tieres selbst. Das Symbolfoto entstand am Main. Foto: Foto: Patty Varasano

    Wie ein Gummiball springt das glänzend braune Kraftbündel in die Luft, prescht los, lässt das Wasser spritzen. Der Mischling kostet das Toben im kühlen Nass voll aus, wagt sich sogar schwimmend bis an den Rand der Strömung, um kurz davor doch umzudrehen und zurück in Richtung Ufer zu paddeln. Ein paar Enten fühlen sich gestört und wollen schnell Land gewinnen. Der badende Vierbeiner lässt sich hingegen gar nicht stören. Er liebt es offensichtlich nass. Und hier, am Mainufer zwischen zwei Gemeinden, kann er ganz ungestört schwimmen – während das an anderen Badestellen im Landkreis nicht gern gesehen ist.

    Eine solche Badestelle findet man zum Beispiel an der Alten Fähre in Marktsteft – die eigentlich gar keine offizielle Badestelle ist. Darum gibt es auch keine Vorgaben, ob Hunde dort baden dürfen. „Wir können natürlich Schilder dort aufstellen“, sagt Bürgermeister Thomas Reichert. „Ob sich die Leute an die Gebote halten, ist die zweite Frage.“ Im Stadtrat sei das schon Thema gewesen, einen Beschluss gibt es dazu aber nicht. „Man kann nur an die Vernunft der Hundehalter appellieren, sie direkt darauf ansprechen. Ansonsten haben wir keine Handhabe.“ Grundsätzlich gilt entlang der Mainlände wie auch im Ort eine Anlein-Pflicht.

    Disziplinierte Hundehalter

    Die gibt es auch auf der anderen Mainseite, wo sich Matthias Dusel in einer ähnlichen Situation befindet – allerdings halten sich die Hundehalter dort an die Regeln. „Wir haben eine Anleinpflicht, weil wir vor allem auch vermeiden wollen, dass die Tiere in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz ihre Geschäfte verrichten“, erklärt der Sulzfelder Bürgermeister und freut sich, dass die Vorgabe – vielleicht auch dank der dort aufgestellten Tütenspender – in den überwiegenden Fällen eingehalten wird. Hier gibt es keine Probleme zwischen Hundehaltern und Badegästen – und demnach auch keine Beschwerden an den Bürgermeister.

    Beschwert hatten sich im letzten Jahr zwei Pferdebesitzer, die laut Stadtratsbeschluss mit ihren Tieren nicht mehr im Dettelbacher See baden durften. „Wir mussten aktiv werden“, sagt Bürgermeister Matthias Bielek, der sich im Vorfeld der Entscheidung immer wieder Klagen von Badegästen anhören musste. Die überwiegend schmalen Einstiege boten einfach nicht genug Platz für Mensch und Tier, weshalb es immer wieder zu Konflikten kam – mit der Konsequenz, dass Pferde im Dettelbacher Badesee nicht mehr baden dürfen. Hunde dürfen es noch – aber nur mit Leine. Wobei Bielek immer wieder zu hören bekommt, dass sich viele Halter eben nicht an das Gebot halten. Dementsprechend will die Stadt reagieren: Zum einen mit einem langfristigen Rekultivierungsplan, der unter anderem auch einen Badestrand für Tiere vorsehen könnte. Und kurzfristig? „Wir werden mit dem Ordnungsamt darüber sprechen und härtere Sanktionen androhen müssen“, bedauert der Bürgermeister, dass solche Maßnahmen nötig sind. „Sie verursachen nur einen hohen Aufwand und Kosten, die letztlich die Allgemeinheit tragen muss.“

    Tiere sind nicht das Problem

    Was die Nordheimer Allgemeinheit in den letzten zwei Jahren im Zusammenhang mit ihrer „Kanu-Anlegestelle im Rahmen der Gelben Welle“ ertragen musste, geht über materiellen Schaden weit hinaus. Inzwischen hat sich die Situation laut Bürgermeisterin Sybille Säger aber entspannt. Und dementsprechend sind auch keine Ge- oder Verbote für Hunde und ihre Besitzer nötig. Die Bürgermeisterin empfindet die Gummitiere auf dem Wasser definitiv als störender. „Es ist wirklich schlimm, wie viele Menschen sich nicht an die Regeln halten können“, findet Säger. Dagegen seien die lebendigen Tiere das kleinere Problem.

    Das weiß auch Christian Fexer. „Abkühlung tut bei diesen Temperaturen auch den Tieren gut“, sagt der Vorsitzende des Kitzinger Tierschutzvereins – aber nicht um jeden Preis. Er sei selbst Hundehalter und bevorzuge es, in den frühen Morgenstunden mit dem Tier zum Baden zu gehen. Bei größerer Hitze sei es besser, den Hund drinnen oder im Schatten zu lassen und möglichst im eigenen Garten für Abkühlmöglichkeiten zu sorgen. Fexer weiß, dass es eher vermieden werden sollte, sich als Hundebesitzer unter andere Badegäste oder gar Kinder zu mischen. „Das sorgt immer für unnötiges Konfliktpotenzial.“ Zum einen, weil sich andere Badenden gestört fühlen können. Zum anderen aber auch, weil man nie wisse, wie ein Tier, das vielleicht auch noch überhitzt ist, reagiert. „Das ist bei den Tieren nicht anders als beim Menschen auch.“

    Dieses Problem hat der badende Mischling nicht. Mit seinem Herrchen hat er eine perfekte Badestelle für Hunde entdeckt, kann ungestört toben – und stört dabei niemanden. Außer vielleicht ein paar Enten.

    Baden mit Hund Vorher Hundehalter sollten sich im Vorfeld über hundefreundliche Badestellen informieren – zum Beispiel bei den zuständigen Gemeinden oder Behörden – und überfüllte Badestrände, egal ob am Meer oder an Flüssen und Seen, lieber vermeiden. Grundsätzlich gilt aus hygienischen und/oder Naturschutzgründen an Küsten und Stränden oft ein Hundeverbot, an Nordsee und der Atlantikküste gibt es aber relativ viele Hundestrände. Diese sind dann, wie auch an manchen Badeseen, speziell gekennzeichnet. Nachher Wichtig ist immer: Andere Badegäste dürfen sich nicht gestört fühlen, Hinterlassenschaften sind zu beseitigen. Und dem Hund muss es mit dem Baden gut gehen. Er sollte nur dort ins Wasser gelassen werden, wo man auch mit einem Kind schwimmen gehen würde, also in seichten Gewässern ohne Brandung oder Strömung. Die meisten Hunde können zwar schwimmen, sind aber allein aus anatomischen Gründen keine guten Schwimmer. Der Gang ins Wasser sollte immer freiwillig geschehen, danach sollten Fell und vor allem Ohren gut abgetrocknet werden, damit es nicht zu Erkältungen oder Entzündungen kommt. (Quelle: Industrieverband Heimtierbedarf) (ljr)

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