Seit über einem Jahr haben die Malteser in Würzburg mit den Therapiebegleithundeteams eine neue ehrenamtliche Gruppe in ihrem Verband. „Wir sind sehr glücklich darüber, denn die Hunde und ihre zweibeinigen Begleiter sind eine echte Bereicherung für uns Malteser“, sagt Heike Fleischmann, stellvertretende ehrenamtliche Stadtbeauftragte.
Aus vier Mensch-Hund-Teams zu Beginn des Jahres 2020 wurden inner-halb weniger Monate über 30, die in Alten- und Pflegeheime, das Hospiz Juliusspital, Jugendeinrichtungen und zu Einzelbegleitungen gehen, um dort den alten und jungen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, heißt es in einer Pressemitteilung des Malteser Hilfsdienstes.
„Ein Hund ist unvoreingenommen und kann auch in Zeiten wie diesen, wo Abstand das Gebot der Stunde ist, Nähe und Zuneigung zeigen“, weiß Anette Wolf, die die Teams ehrenamtlich leitet und die Einsätze in den Einrichtungen koordiniert.
Jetzt hätten die Malteser nach etlichen Kooperationsvereinbarungen mit Einrichtungen in Stadt und Landkreis Würzburg auch eine solche mit der Rappelkiste Kitzingen festgeschrieben. „Wir finden es wichtig, gut vernetzt zu sein und dies auch schriftlich festzuhalten“, freut sich Heike Fleischmann über diese Vereinbarungen, die beiden Seiten helfen würden, die Erwartungen, Grenzen und Möglichkeiten zu formulieren.
„Wir wurden von Anfang an herzlich willkommen geheißen und haben schon viele Ideen, wie wir uns in der Rappelkiste mit unseren Hunden einbringen können“, erzählt Vanessa Keimelder begeistert von den ersten Begegnungen. Keimeleder ist die Malteser Ansprechpartnerin für die Rappelkiste und kommt mit ihrer Hündin Sophie in die Einrichtung.
„Das ist eine wunderbare Ergänzung unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern, die dadurch Kontakt zu Tieren bekommen und zum Beispiel lernen, auf die Bedürfnisse und das Verhalten anderer Lebewesen zu achten“, freut sich Sonja Huber, Leiterin der Rappelkiste. Die Rappelkiste Kitzingen sei eine vor über 20 Jahren durch Ehrenamtliche initiierte Einrichtung, die mit ihrem pädagogischen Nachmittagsangebot für Grundschulkinder inzwischen ein fester Bestandteil im Angebot der Stadt Kitzingen sei.
Die Kinder hätten die Möglichkeit zum Spielen mit Gleichaltrigen, zum kreativen Gestalten und zur Bewegung. Jetzt kämen einmal im Monat die Malteser Therapiebegleithunde dazu. Angedacht sind Spaziergänge am Main, das Einüben von Tricks oder auch gemeinsamen Bewältigung von unterschiedlichen Parcours.
Malteser Besuchsdienst mit Hund:
Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass sich der Kontakt zwischen Tier und Mensch positiv auf das Lebensgefühl und das Wohlbefinden des Menschen auswirken kann. Das eröffne neue Wege in der Betreuung von Menschen, die sich den Kontaktwunsch zu Tieren nicht (mehr) eigenständig erfüllen können. Hierzu gehören zum Beispiel Menschen in Pflegeheimen, Menschen mit Behinderungen, Menschen in psychiatrischen Einrichtungen. Tiere schafften oft mit Leichtigkeit, was Menschen nicht vermögen. Besonders Hunde seien in der Lage, Körper, Geist und Seele aufs Tiefste zu berühren und zu bewegen. Menschen mit körperlichen oder geistigen Handicaps zeigen häufig überraschende Reaktionen: Demenzerkrankte beispielsweise, die nicht mehr sprechen und keine Mimik zeigten, öffneten sich und wollten das Tier berühren.
Durch die Malteser TherapieBegleitHundeTeams könnten Pflegeheime, Wohnheime für Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen, Kinderheime, Palliativstationen und Hospize Tiere in das Alltagsgeschehen oder die pädagogische Arbeit integrieren, ohne dass die jeweilige Einrichtung selbst einen hohen organisatorischen, personellen oder kostenbeeinträchtigten Aufwand habe.