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KITZINGEN: Legendäre Fußballspiele und Nächte in der Hill Billy

KITZINGEN

Legendäre Fußballspiele und Nächte in der Hill Billy

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    Freundschaft über ein halbes Jahrhundert: Kitzingens Oberbürgermeister Siegfried Müller (unten von links), Siedlersportvereinsvorsitzender Mathias Rumpel und der Fridolfinger Vorsitzende und stellvertretende Bürgermeister Egon Kraus sowie (oben von links) Adolf Richard, Georg Brüderl, Gustl Ennenkel, Dieter Most, Klement Kirmaier, Rudi Surrer, Simon Schild, BLSV-Kreisvorsitzender Josef Scheller und Herbert Lex stehen beim Festkommers auf der Bühne im Mittelpunkt.
    Freundschaft über ein halbes Jahrhundert: Kitzingens Oberbürgermeister Siegfried Müller (unten von links), Siedlersportvereinsvorsitzender Mathias Rumpel und der Fridolfinger Vorsitzende und stellvertretende Bürgermeister Egon Kraus sowie (oben von links) Adolf Richard, Georg Brüderl, Gustl Ennenkel, Dieter Most, Klement Kirmaier, Rudi Surrer, Simon Schild, BLSV-Kreisvorsitzender Josef Scheller und Herbert Lex stehen beim Festkommers auf der Bühne im Mittelpunkt. Foto: Foto: Hartmut Hess

    „Erst das Weinfest und später lange Nächte in der Hill Billy oder dem La Paloma, das waren noch Zeiten“, schwelgte Simon Schild am Sonntag im Festzelt des Siedlersportvereins (SSV) Kitzingen in Erinnerungen. Der Oberbayer war und ist einer der Protagonisten der 50-jährigen Sportfreundschaft zwischen dem SSV und dem TSV Fridolfing, was beide Seiten übers Wochenende gebührend feierten. Die Gäste genossen die Gastfreundlichkeit der Siedler zur Kirchweih und versprachen, die gegenseitigen Besuche wieder intensivieren zu wollen.

    Die „Schuld“ an der Sportfreundschaft hatte im Jahr 1964 der damalige SSV-Trainer Hans Rottmann. Der Zahnarzt und passionierte Fischer war damals im Urlaub am Waginger See und traf in einer Gastwirtschaft auf den gleich gesinnten Hobbyfischer Josef Schwaiger und den Vorsitzenden des TSV Fridolfing, Matthias Lex. Das Trio verstand sich auf Anhieb prächtig und nach Rottmanns Heimkehr verabredete er einen ersten Besuch der Siedler im Frühjahr 1965 ins zehn Kilometer vom Waginger See entfernte Fridolfing. Noch im Herbst des gleichen Jahres revanchierten sich die Fridolfinger mitsamt ihrer Blaskapelle mit ihrem Premieren-Besuch in der Siedlung.

    Ab dieser Zeit fuhren die Busse jährlich von Unterfranken nach Oberbayern und umgekehrt und die freundschaftlichen Bande verfestigten sich zusehends. Schon in der Zeit vor 1967, als Rudolf Schardt noch kein Oberbürgermeister war, fädelten die Siedler Rathausempfänge für ihre oberbayerischen Freunde ein. Der heutige Oberbürgermeister Siegfried Müller war langjähriger SSV-Vorsitzender und damit natürlich ein großer Freund der oberbayerischen Fußballer-Kollegen. Deswegen bat Müller vergangenen Samstag die Fridolfinger und SSV-ler nur zu gerne zum Empfang ins Rathaus. Vor Jahrzehnten ging keiner der gegenseitigen Besuche ohne einen fußballerischen Vergleich über die Bühne. Nach dem Kick schmeckte ein kühles Bier oder ein Kitzinger Schoppen umso besser und die gemeinsamen Erlebnisse schweißten zusammen.

    Der Siedler Dieter Most ist einer, der so oft wie kaum ein anderer in Fridolfing war. Denn er urlaubte mit dem bereits verstorbenen Hanni Rumpel von 1966 an sehr oft nahe dem Waginger See. In den 1980er-Jahren setzte – auch bedingt durch einen Generationswechsel – eine kleine Flaute in der Sportfreundschaft ein. Da waren es wiederum Dieter Most und Hanni Rumpel, die Zeichen setzten und zusammen mit Reinhard Faltermeier immer wieder SSV-Jugendmannschaften in Kleinbussen nach Fridolfing chauffierten, um die Freundschaft zu beleben.

    Die letzten Fußballspiele gingen um die Jahrtausendwende über die Bühne, aber dagegen will Simon Schild etwas unternehmen. Der 70-Jährige kündigte beim Festkommers am Sonntag an, sich darum zu bemühen, bald wieder ein Fußballspiel zu initiieren.

    Beim Kommers überraschten die Siedler mit einem schönen Gastgeschenk, einer Freundschaftsscheibe, wie man sie von den Schützen kennt. SSV-Vorsitzender Mathias Rumpel überreichte die Jubiläumsscheibe mit den beiden Vereinswappen neben dem Schiefen Falterturm an Egon Kraus, dem Vorsitzenden des TSV Fridolfing und stellvertretenden Bürgermeister der Gäste. BLSV-Kreisvorsitzender Josef Scheller gratulierte zum Jubiläum und lobte, dass beide Seiten beweisen würden, wie Fußball verbindet.

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