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Kitzingen: Leiterin des Kitzinger Fastnachtmuseum verteidigt ihr Haus

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Leiterin des Kitzinger Fastnachtmuseum verteidigt ihr Haus

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    Katrin Hesse ist die Leiterin des Kitzinger Fastnachtmuseums.
    Katrin Hesse ist die Leiterin des Kitzinger Fastnachtmuseums. Foto: Hesse

    Schützenhilfe erhält das Städtische Museum in Kitzingen, das laut Stadtratsbeschluss geschlossen wird, von einem weiteren hiesigen Museum. So meint Katrin Hesse, die Leiterin des Fastnachtmuseums Kitzingen, dass die Entscheidung, das Kitzinger Stadtmuseum endgültig zu schließen, "bei allen Kulturliebhabern mindestens für ein Aufseufzen, wenn nicht für einen Aufschrei sorgt. Zu Recht, denn das Museum hätte sicher viel Potential gehabt."

    Doch blickt Hesse dabei nicht nur auf das Stadtmuseum, sondern verwehrt sich zugleich gegen Vorwürfe, die in Form von Leserbriefen an ihr eigenes Haus herangetragen worden seien, dass nämlich die Stadt Kitzingen lieber in ein populäres "Helaumuseum" investiere, als in "echte" Kultur.

    Hesse: Fastnacht ist eine faszinierende Tradition

    "Ich erlaube mir hier eine sehr persönliche Sichtweise", schreibt sie. Denn sie habe sich, bevor sie die Leitung des Fastnachtmuseums vor wenigen Monaten übernommen hat, erst selbst davon überzeugen müssen, dass Fastnacht eine faszinierender kulturgeschichtliche Tradition darstellt, "die bis ins Mittelalter zurückreicht und sich in Wechselwirkung mit dem gesellschaftlichen Wandel permanent angepasst hat". Die Wurzeln jedoch reichten viel weiter zurück, "bis in die Tiefen des menschlichen Wesens", schreibt Hesse. Selbst die Geschichte des Theaters sei damit verwoben. Und die heutige Fastnachtszeit ist laut Hesse eng verknüpft mit christlich-katholischer Tradition: "Basierend auf dem Zwei-Staaten-Gedanken des spätantiken Augustinus werden die Menschen, die in der Fastnachtszeit sündigen, in der folgenden Fastenzeit entsühnt."

    Das Fastnachtmuseum präsentiere also durchaus ein Thema, das in seiner Vielschichtigkeit sehr viel mit Kultur zu tun hat – "und es ist eben nicht, wie ein Leser schreibt, 'in allen anderen Orten unserer Heimat' vorhanden", stellt die Museumsleiterin fest.

    Museumsleiterin hat einen Wunsch

    Kitzingen hat für sie ein Alleinstellungsmerkmal. "Wer das Fastnachtmuseum besucht, wird nicht übersehen können, dass es dem wissenschaftlichen Anspruch gerecht wird." Sie wünscht sich, "dass das Museum auch ein gesellschaftlicher und kultureller Treffpunkt für die Kitzinger und ihr Umland wird – unabhängig davon, ob sie Fastnacht mögen oder nicht", schreibt Hesse und verweist in ihrer Stellungnahme nochmals darauf, dass sich das Fastnachtmuseum zu über 90 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert.

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