Erich Hegwein, Bürgermeister von Marktbreit, feierte am Donnerstag 65. Geburtstag. Geboren ist Hegwein am 2. Mai 1954 in Enheim, wie damals noch üblich zuhause. Wie damals ebenfalls in den kleinen Dörfern üblich, ging es in der Volksschule eng zu: In einem Raum wurden acht Klassen unterrichtet. In die Realschule nach Marktbreit fuhr er dann mit dem Fahrrad - zumindest bis zum 16. Lebensjahr, dann wurde das Zweirad motorisiert - bis heute noch eine Leidenschaft des Bürgermeisters. Nach einer Banklehre und zwei Jahren Bundeswehr, arbeitete Hegwein bis 1980 im erlernten Beruf, wechselte zur Stadt Kitzingen in die Kämmerei, absolvierte dort die Verwaltungsprüfungen und bekam 1990 schließlich den Posten des Kämmerers in der Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit.
Als Ende des Jahrtausends klar war, dass der amtierende Bürgermeister Walter Härtlein auf eine weitere Kandidatur verzichtet, verkündeten die Granden der örtlichen CSU, Hartwig Zobel und Rolf Bauer den damals stellvertretenden Parteivorsitzenden Marktbreits zum Bürgermeisterkandidaten. Für Hegwein selber allerdings etwas überraschend, doch nahm er die Herausforderung an - und gewann die Wahlen. Einen Tag vor seinem 48. Geburtstag wurde er Bürgermeister von Marktbreit. Ein Amt, das ihm vielleicht schon in die Wiege gelegt war: Sein Vater war von 1948 bis 1972 1. Bürgermeister von Enheim gewesen.
Die Kombination von Kämmerer und anschließend Bürgermeister scheint nicht die schlechteste zu sein, schaffte es Hegwein doch in seinen zwölf Amtsjahren den Haushalt der einst hoch verschuldeten Stadt zu sanieren, die Verbindlichkeiten liegen bei weniger als 250 000 Euro.
Ein Markenzeichen Hegweins ist sein offenes Wort, mit dem er aber auch manches Mal aneckt. Bürokratieausuferungen prangert er genau so an, wie er es nicht scheut, sich mit seinen Parteioberen anzulegen.
Klar ist: Hegwein wird nicht zu einer vierten Amtsperiode antreten, zwei Tage vor seinem 66. Geburtstag im kommenden Jahr, am 30. April 2020 endet seine Ära als Bürgermeister von Marktbreit. Neben dem Motorradfahren findet der Politiker Entspannung beim Hochseeangeln, er hat vor einigen Jahren den Jagdschein gemacht und widmet sich zudem dem Jagdhornblasen. Zum Geburtstag am Donnerstag gratulierten neben Ehefrau Waltraud und den beiden Kindern Christina und Alexander unter anderen auch Landrätin Tamara Bischof, Bürgermeisterkollegen und Personal der Verwaltungsgemeinschaft und viele Bürger aus Marktbreit und Gnodstadt.