Eingefädelt hatte die Visite Karl-Heinz Hinkelmann, der Geschäftsführer der Fritsch Vertriebs GmbH. Klaus Fritsch, der Geschäftsführer der Fritsch GmbH und Vorstand der Fritsch Holding AG, begrüßte mit Glos keinen Unbekannten. Es bestehe zwischen ihm und dem Unternehmen schon eine lange Verbundenheit, erklärte Glos. Er habe die Entwicklung des Unternehmens vom Anbeginn bis hin zu einem der Technologieführer auf den Weltmärkten miterlebt. Er erinnere sich noch sehr gut an einen gemeinsamen Besuch in Santiago de Chile, wo über 50 Grad herrschten. Heute sei das Klima hier weitaus angenehmer.
„Die Firma Fritsch ist ein Leuchtfeuer des Mittelstandes“, lobte Glos das Unternehmen. Auf die weltweiten Auswirkungen der Finanzmarktkrise eingehend, sagte der Minister, dass diese inzwischen auch auf Europa übergreife. Er habe erst am Vormittag die Nachricht erhalten, dass ein sehr großes deutsches Unternehmen am Rande der Illiquidität stehe. Den Namen nannte Glos aber nicht.
Vor allem die exportorientierte Wirtschaft Deutschlands werde unter der Krise zu leiden haben, wenn Kunden im Ausland nicht mehr im ausreichenden Maß Geldmittel zur Verfügung stehen. Dass sich dies besonders stark auf die Firma Fritsch auswirken werde, glaube er aber nicht. „Essen werden die Menschen immer und sie erwarten dabei gute Qualität.“
Die Führung durch die Fertigung und das Technology-Center übernahmen Klaus Fritsch und Georgi Zauter, der technische Leiter des Unternehmens.
Die Firma Fritsch wurde vor über 80 Jahren im tschechischen Wiese gegründet und fand 1948, nach den Kriegswirren, in Markt Einerheim eine neue Heimat. Das Unternehmen, dass ausschließlich in Markt Einersheim und Kitzingen produziert, erlebt derzeit eine Boomphase und erzielte 2007 einen Umsatz von 68,9 Millionen Euro. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 26,4 Prozent.
Der Exportanteil liegt bei 74 Prozent. Der Zuwachs bei den Aufträgen stieg seit 2006 um 40 Prozent. Fritsch beschäftigt 442 Mitarbeiter, darunter 30 Auszubildende. Mit einer Ausbildungsquote von 6,78 Prozent gehört das Unternehmen ebenfalls zu den Vorzeigebetrieben.
Nach dem Firmenmotto „In Franken daheim, in der Welt zu Hause“ unterhält Fritsch Vertriebsniederlassungen unter anderem in Italien, Polen, Russland, den USA und Großbritannien. Hergestellt werden Bäckereimaschinen aller Größen, von der Teigausrollmaschine über komplette Laminier- und Feinbacklinien bis hin zu genau auf den Bedarf des Kunden zugeschnittene Fertigungsstraßen für Großmengen von Pizza, Croissants, Ciabatta oder Brezen.