Die Aussichten beim Fußball sind bei Vereinen auf dem Land derzeit und in den kommenden Jahren nicht gerade rosig. Spielermangel vielerorts und der Nachwuchs macht sich rar. Bei verschiedenen Vereinen sind deshalb Fusionen mit anderen Mannschaften angesagt. So auch beim VfL Kleinlangheim, der in der kommenden Saison zusammen mit dem FC Großlangheim auf der Jagd nach dem Leder sein wird.
„Es gibt keine andere Lösung als die Spielgemeinschaft mit Großlangheim,“
Wolfgang Kober vom VfL Kleinlangheim
In der Hauptversammlung des VfL im Sportheim kam nicht nur die kommende Spielgemeinschaft zur Sprache, sondern auch die Situation beim Jugendfußball. Da scheint sich aufgrund des mangelnden Interesses von potenziellen Nachwuchskickern einiger Frust bei Trainern und Betreuern gebildet zu haben. Thomas Klein, Betreuer bei der U 15, die sich aus Spielern aus mehreren Ortschaften zusammen setzt, berichtete davon, dass vor der Saison genügend Spieler Interesse zeigten, „aber zum Start waren nur noch 15 da, der Computer und alles andere ist wichtiger als der Mannschaftssport“. Klein verwies darauf, dass ein gutes Training angeboten werde, „aber es scheint manchen schwer zu fallen, aufeinander Rücksicht zu nehmen“.
Auch Jugendleiter Wolfgang Friedel erzählte, dass es viel Kampf koste, um Jugendmannschaften zusammen zu stellen, weshalb es auch in diesen Altersklassen Spielgemeinschaften mit anderen Orten gebe, „aber es wird grundsätzlich schwierig, in den nächsten Jahren genügend Fußballnachwuchs zu bekommen“. Leider gebe es auch Spieler, die etliche Jahre betreut würden „und dann kehren sie dem Verein den Rücken“. Friedel kündigte einige magere Jahre an, „aber ich habe die Hoffnung, dass die Zusammenarbeit mit Großlangheim bei der U7, U 9 und U 11 Früchte trägt“.
Wolfgang Kober, zuständig für die beiden Herrenmannschaften, verwies auf den Spielermangel: „Ich habe die Hoffnung, dass wir für die kommende Saison eine schlagkräftige Mannschaft zusammen bekommen werden“, zeigte sich Kober optimistisch. Dass alles nicht so todernst gesehen wird, zeigte seine Aussage, dass der neue Trainer Dennis Herrlinger beruflich in einem Blindeninstitut tätig sei, was mit viel Heiterkeit aufgenommen wurde. Diskutiert wurde, warum eine Spielgemeinschaft nicht schon eher ins Auge gefasst wurde. „Wir müssen nach dem aktuellen Stand urteilen und wir haben große Hoffnungen auf die Jugend gesetzt, die sich leider nicht erfüllten“, meinte Wolfgang Kober.
Mit Zufriedenheit wurden die Berichte der übrigen Sparten aufgenommen: Martin Link zeigte sich erfreut, dass die Volleyballmannschaft den Klassenerhalt schaffte, Gloria Wilhelm berichtete davon, dass beim Korbball die Damen in der Landesliga mitmischten und in der Sommerrunde drei Jugendteams antreten. In der Tischtennis-Abteilung gibt es zwei Jugendmannschaften, deren erste Garnitur den Kreispokal holte. Das gleiche schaffte die erste Herrenmannschaft, die jetzt in der Relegation für die Bezirksliga steht, berichtete Christian Eberhardt, der auch auf die Platzierungen von weiteren drei Teams einging.
Außerdem gibt es beim VfL Kinderturnen, Gymnastik, Rückenschule und Yoga, berichtete Vorsitzender Hartmut Dürr, der sich für jegliche Einsätze bedankte. „Wir haben im Moment genügend Leute, die Verantwortung übernehmen und müssen alles dafür tun, dass es so bleibt“. In seinem kurzen Rückblick ging der Vorsitzende auf die Papiersammlung der Jugend sowie verschiedene Veranstaltungen wie Weinfest, Sommerfest, Kirchweih, Kinderfasching und Weihnachtsmarkt ein. Dürr würdigte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dankte der Raiffeisenstiftung für eine Spende in Höhe von 1000 Euro für die neue Bestuhlung im Sportheim.
Schatzmeisterin Andrea Grüttner legte in der Jahresabrechnung ein Defizit aufgrund der hohen Ausgaben im Sportbetrieb vor; die Revisoren Wolfgang Kober und Wolfgang Friedel hatten nichts zu beanstanden.
Schließlich standen Ehrungen an: 25 Jahre halten dem VfL Gerhard Brunner, Florian Friedel, Albrecht Hack, Dieter Komander, Klaus Raum und Thomas Scheckenbach die Treue; über eine Ernennung zum Ehrenmitglied dürfen sich Andreas Paul, Hans Klostermayer und Volker Langguth freuen.