Dass der Umgang mit Ölkreiden „süchtig macht“, konnten Ivana und ihre 24 Klassenkameraden der Klasse 4b in der Grundschule Kitzingen-Siedlung am eigenen Leib erfahren! Ihre Lehrerin Anja Bank hatte einen Workshop zum Thema „Vier Jahreszeiten“ organisiert, der – unterstützt von der Bayernwerk AG – von Ursula Beck, Dozentin der Akademie Faber-Castell und Jugendkunstschule Erlangen durchgeführt wurde.
Leuchtende Farben, die mit „verbrennenden Fingern“ (Pia und Anna) verschmiert werden durften, „wenige Malvorschriften“ (Marla), und erlaubtes „Schmieren und Krixelkraxel“ (Max und Petrito), all das resultierte in „richtig schönen und bunten Kunstwerken“ (Lilli).
Wochen vorher schon hatte sich die Klasse mit den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi befasst, die gesamte Schule veranstaltet fortlaufend kleine Konzerte zum Jahreszeitenbeginn. So konnten alle Viertklässler mit dem Thema, das die Dozentin mitbrachte, etwas anfangen.
Doch bevor es losging, erfuhren die Kinder Wichtiges über die Ölkreiden, die Ursula Beck mit ihrem Begleiter Peter Schulze im Gepäck hatte. In der ersten Stunde hatten die Kinder alle Tische mit Packpapier abgeklebt. Allein das verlockte die Kinder schon zur künstlerischen Betätigung. Zur Eingewöhnung fand eine „lustige Malübung“ statt, ein Mal-Diktat, bei dem alle mit geschlossenen Augen nach Anweisung Striche aneinander reihen mussten, in ihrer Lieblingsfarbe.
„Auch wenn man sonst nicht so gut malen kann, hat es heute viel Spaß gemacht. “
Laura, Viertklässlerin
Wer ganz genau der Vorschrift folgen konnte, erkannte am Ende des Diktats einen Hund. Wer die Anweisungen verändert ausführte, erhielt am Ende des Diktats ein abstraktes Kunstwerk, das er laut Ursula Beck „irgendwann mal bei Ebay versteigern könne“, denn „abstrakte Künstler malen auch oft blind“. Spaß machte diese Eingewöhnung allen Kindern, ganz egal was dabei raus kam.
Das eigentliche Projekt konnte nun starten: „Die vier Jahreszeiten“. Nach einer kurzen Einweisung („Farben statt Formen“, „Flächen ausmalen“, „nichts weiß lassen“, „mit Lieblingsjahreszeit beginnen“) hielt es die Kinder nicht mehr auf ihren Stühlen, viele waren sich einig: „Im Stehen kann man besser malen.“ Dazu erklangen Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ als Hintergrundmusik. Der Herbst mit seiner rhythmischen Melodie ließ Sebastian sogar elanvoll im Takt malen. Zum Pausengong nach 90 Minuten hatten die Kinder schon mehrere Jahreszeitenbilder fertig. Nicht alle wollten unterbrechen. Anschließend versammelten sich die Künstler um ihre Kunstwerke.
Die Eröffnung der Besprechung übernahm Mirjam, die auf ihrer Geige Vivaldis Frühling zum Besten gab. Kritisch und voll des Lobes begutachteten die Kinder mit der begeisterten Dozentin die Bilder. Alle konnten feststellen, dass sich die „farbenfrohen Bilder“ (Mirjam) nicht gleichen. Jedes Kind interpretiert die Jahreszeiten anders. „Alle zusammen haben sie eine unglaubliche Power“, lobte Dozentin Ursula Beck. Laura stellte fest: „Auch wenn man sonst nicht so gut malen kann, hat es heute viel Spaß gemacht.“ Es gab ja kein Richtig und Falsch! Die Kraft der Fantasie ließ in manchem Bild Dinge erkennen.
Zum Abschluss, Dank und Abschied sang die 4b ihren Gästen ihr neues Lied „Gestern Abend stand ich mitten im Regen“ vor, in dessen Text ganz viele Eindrücke des Workshops zu erkennen waren.
Diesen Artikel hat die Klasse 4b der Grundschule Kitzingen-Siedlung mit ihrer Lehrerin Anja Bank verfasst.