Mit dem Verkauf der einstigen Wohnsiedlung Marshall Heights – am Ortsausgang Richtung Würzburg – könnte in wenigen Wochen das letzte Kapitel der zivilen Nachnutzung (Konversion) von US-Immobilien in Kitzingen geschlossen werden. Das Bieterverfahren für die 32 Hektar große Fläche sei abgeschlossen, erklärte am Montag Monika Maucher, Verkaufsleiterin der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima).
Wie geht's weiter? „Wir werden jetzt mit den Höchstbietenden Gespräche führen“, betonte Maucher auf Anfrage. Die Verhandlungen über das Gelände und dessen Nutzung sollen schon im März beginnen. Wann der Verkauf zu einem Abschluss kommen werde, sei derzeit nicht zu sagen.
Spannend für Kitzingen ist auch die Frage, ob die Stadt zum Zug kommt. Mit dem Auftrag einer Stadtratsmehrheit im Rücken hatte die Verwaltung sich für eine Teilfläche interessiert. Ob aber die 100 000 Euro ausreichen, die die Stadt laut Haushaltsvorlage für rund 6,4 Hektar rund um die einstige Schule angeboten hat, wird sich zeigen. Möglicherweise liegt hierfür ein höheres Konkurrenz-Angebot auf dem Tisch der Bima als Noch-Eigentümerin.
Das Nachsehen könnte die Stadt auch dann haben, wenn ein Großinvestor das gesamte Marshall Heights-Gelände erwerben will und entsprechend viel Geld bietet. Dann wäre Kitzingen vermutlich draußen und müsste sich mit dem befassen, was für eine Ratsmehrheit der Ernstfall wäre: Ein Investor, der auf den 32 Hektar möglichst viele der 736 Wohnungen anbietet.
Dabei könnte es zum Konflikt kommen: Die Mehrheit von CSU, SPD, UsW, ÖDP will nur sieben alte Wohnblocks im stadtnahen Bereich erhalten, die Hälfte des Areals der „Natur zurückgeben“ und einen Teil für nichtstörendes Gewerbe reservieren. Die Bima dagegen besteht auf dem Bestandsschutz für die Wohnungen: „Da gibt es unterschiedliche Rechtsauffassungen“, betont Maucher.
Was vermutlich für (fast) alle positiv ist: Wenn die Wohnsiedlung verkauft ist, hat die Bima alle Ex-US-Flächen – gut 400 Hektar – in Investorenhände gebracht. In vergleichsweise kurzer Zeit: 2006 räumten die Amerikaner die letzten Einrichtungen in der einstigen Garnisonsstadt.