"Das Finanzministerium hat die Rahmenbedingungen vorgegeben und die Finanzämter haben für jeden Einzelnen und jede Einzelne Bemessungsgrundlage erarbeitet", leitete Sulzfelds Bürgermeister Matthias Dusel zur Neufassung der Hebesätze für die Grundsteuern A und B ein. "Das System, dass wir den Hebesätze festsetzen müssen, ist fies", erklärte der Bürgermeister. Da es noch Unwägbarkeiten gibt, wird es sich noch herausstellen müssen, welche Bürgerinnen und Bürger besser beim neuen Steuerbescheid besser oder schlechter wegkommen.
Besitzerinnen und Besitzern von Grundstücken auf dem Land kämen laut Dusel wegen größerer Grundstücke leider schlechter weg als Städter. Sulzfeld hatte bislang für Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen) einen Hebsatz von 320 Prozentpunkten und Matthias Dusel merkte an, dass die Gemeinde künftig 270 Prozentpunkte für die Grundsteuer A verlangen müsste um die Aufkommensneutralität zu erreichen. Dusel fand, dass die Kommunen den Schwarzen Peter bekommen hätten, denn sie sollten ihre Einnahmen sichern, aber gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürgern möglichst nicht belasten. "Wenn ich die Einnahmen aus der Grundsteuer ansehe, wie sollen wir damit Straßensanierungen finanzieren können?", fragte Matthias Dusel in die Ratsrunde, doch niemand wusste eine wirkliche Antwort. Das Gremium legte den Hebesatz für die Grundsteuer A auf 270 Prozentpunkte und für die Grundsteuer B auf 200 Prozentpunkte fest.
Weitere Themen kamen im Rat ebenfalls zur Sprache. "Unser Förster Achim Volkamer hat uns bestätigt, dass sich unsere Anstrengungen der vergangenen Jahre bemerkbar machen", erklärte Matthias Dusel zum Gemeindewald. Der Forstbetriebsplan sieht für den kommenden Winter ein Gesamtvolumen von 67.000 Euro vor, was eine schwatze Null bedeutet. Aber demnächst wird es keinen Holzstrich mehr geben wegen der schwachen Nachfrage in den beiden vergangenen Jahren.
Johannes Vollnhals, Chef der Media-Marketingfirma Cosmema, stellte seine Firma vor und legte Möglichkeiten einer Gemeinde-App vor. Die Firma ist Dienstleister zur Digitalisierung für mehrere Kommunen im Landkreis. Vollnhals machte deutlich, wie wichtig es ist, eine gewisse Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen und die App als zentrales Kommunikationsmittel zu nutzen. Vollnhals hätte gerne bis 31. Dezember eine Entscheidung der Ratsrunde, ob denn Sulzfeld auch Coscema-Kunde wird, da dann das Förderprogramm heuer noch auslaufe.
Zuletzt gab es eine Zusammenkunft der Gemeinde-Verantwortlichen mit der Jugend, die sich als Verein konstituiert hatte. Jetzt wird ein Mietvertrag ohne Kosten für die Jugend zur eigenverantwortlichen Nutzung für das Domizil im Alten Kindergarten geben.