Ein Ende der aufwändigen Sanierung der Wiesentheider Mauritius-Kirche ist in Sicht. Bei einem Treffen sämtlicher an der Baustelle beteiligten Gruppen vor Ort wurde jüngst davon gesprochen, dass nächstes Jahr Ende Oktober oder November als Ziel anvisiert werde.
Voraussetzung ist natürlich, dass bis dahin alles wie bisher ohne größere Probleme läuft. Seit April 2013 ist das Gotteshaus bereits geschlossen, damit die Handwerker dort ungestört sind.
In luftiger Höhe, direkt unter dem eindrucksvollen Deckenfresko, hatte Kirchenpfleger Paul Schug das Treffen der Beteiligten organisiert. Vom Architekten, dem Bischöflichen Bauamt, der Finanzkammer, über die Denkmalschutz-Behörden, einigen Mitgliedern der Wiesentheider Pfarrgemeinde, bis hin zu den Vertretern der Firmen reichte die gut 30-köpfige Gruppe. „Wir wollten die Leute einfach mal zusammenbringen. Viele kannten sich nur vom Telefon, aber nicht persönlich“, so Schug.
Fresko wird aufgearbeitet
Die Idee dazu stammte von Martina Oeter, der Chefin des Kirchenmaler-Betriebs, der seit Monaten im Gotteshaus arbeitet. Sie kannte das vom Dom in Freising und legte es Schug nahe.
Oben, direkt unter der Decke, ließ sich nicht nur dieses enorme Kunstwerk aus einem völlig anderen Blickwinkel erkunden. Auch die Schäden am Fresko, sowie die dort bisher ausgeführten Arbeitsschritte waren gut zu erkennen. Das Fresko ist bereits grundgereinigt, an etlichen Stellen sind lauter kleine weiße Punkte. Dort wurde an den losen und hohl klingenden Stellen flüssiger Kalk eingespritzt, um sie wieder fest zu machen. Anschließend wird, so Kirchenmalerin Oeter, feucht gereinigt und dann von den Malern retuschiert.
Arbeiten gehen über den Winter
Die Beteiligten sprachen bei der Zusammenkunft natürlich über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen. So wird diesmal auch den Winter über gearbeitet. Das ist möglich, weil die neue Heizung in der Kirche bereits installiert ist und zusätzliche Strahler für Wärme sorgen sollen.
Nicht in der ganzen Kirche, einige Bereiche im Gotteshaus lassen sich leichter abtrennen. So werden etwa in den beiden kleinen, kapellenähnlichen Abschnitten, die rechts und links gleich nach dem Haupteingang liegen, Wände mit Vlies helfen, dass es dort einigermaßen warm bleibt.
Gearbeitet wird auch am Fresko, die Wärme steigt schließlich nach oben. Außerdem ist die Decke von der anderen Seite aus gedämmt, so dass sie nicht auskühlt. Weiter geführt wird der Einbau des Holzbodens, dessen Unterbau im Chor bereits fertig ist. Das Heizen im Winter sei beschlossen worden, „um zu gewährleisten, dass es fertig wird“, so Kirchenpfleger Schug.
Gut im Zeitplan
Im Moment liege man gut in dem auf das Jahresende 2017 ausgelegten Zeitplan. Die Orgelempore wurde größtenteils gereinigt, im Chor sind die Figuren und der Stuckmarmor fertig, am Hochaltar fehlen nur noch die Einlegearbeiten, weil es für den Holzleim zu kalt ist. Bereits eingebaut sind die Grafenstühle. Schwerpunkt wird nun eben die Decke im Kirchenschiff sein.
Geplant ist, dass etwa im Mai das Gerüst im Kirchenschiff abgebaut wird. Dann werden die Restarbeiten ausgeführt. Unter anderem werde Boden-Podeste und Kirchenbänke wieder eingebaut. Fertig gestellt wird im Frühjahr die Orgel, die komplett ausgebaut wurde und zur Überarbeitung in der Werkstatt der Orgelbaufirma im Schwäbischen steht.
Die Schlussphase beginnt nun also bei der Sanierung der Kirche. Zu tun wird noch einiges sein, bis das Gotteshaus in etwa einem Jahr wieder eingeweiht wird.