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KITZINGEN: Mit dem Bauch auf dem Nagelbrett

KITZINGEN

Mit dem Bauch auf dem Nagelbrett

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    Kraft und Akrobatik: Die Kinder hatten viel Spaß, als sie mit Christian Schenk die Menschenpyramide übten.
    Kraft und Akrobatik: Die Kinder hatten viel Spaß, als sie mit Christian Schenk die Menschenpyramide übten. Foto: Fotos: Lena Berger

    Die ganz mutigen Jungs sitzen um die blaue Zirkusplane und warten auf die nächsten Anweisungen von Frederik Schenk. In ihrer Mitte liegt ein schwarzes Tuch, darin eingewickelt ist ein großer Haufen grüner Scherben. Gleich werden sich die mutigen Jungs und ein mutiges Mädchen mit nacktem Oberkörper auf die Scherben legen.

    Zum ersten Mal können die Kinder beim Kitzinger Ferienspaß Zirkusluft schnuppern. Frederik und Christian Schenk aus Würzburg erarbeiten mit den Kindern an zwei Tagen verschiedene Zirkusnummern, die an diesem Donnerstag, 21. August, um 16 Uhr im rot-gelb-gestreiften Zirkuszelt auf der Wiese hinter der Alten Synagoge aufgeführt werden.

    „Das Glas war wirklich nur kalt.“

    Simon, Teilnehmer am Zirkuscamp

    Seit elf Jahren machen die beiden Brüder Zirkuspädagogik und sind bereits mehrfach beim Kitzinger Stadtfest aufgetreten. In diesen Sommerferien veranstalten die beiden beim Ferienspaß den zweitägigen Zirkusworkshop für Kinder im Grundschulalter.

    Simon legt sich als erster auf den Haufen mit den Scherben. Ganz langsam solle er dies machen, denn an dem zerbrochenen Glas könne man sich leicht schneiden. „Wenn Ihr langsam arbeitet, können sich verkantete Scherben wieder glatt legen. Dann ist das Glas nur kalt. Wenn Ihr Euch schnell darauf fallen lasst, ist das Risiko, Euch zu verletzten viel höher“, gibt Zirkustrainer Frederik den Nachwuchsartisten den Tipp. In Zeitlupe lässt sich Simon auf die Scherben gleiten. Ein paar Sekunden liegen bleiben, Arme ausstrecken, freundlich lächeln und langsam wieder aufstehen. „Das Glas war wirklich nur kalt“, sagt Simon und zeigt seinen Rücken. Nur die Abdrücke der Scherben sind zu sehen.

    Zwischen neun verschiedenen Disziplinen wie Fakir, Trapez, Seilspringen, Diabolo, Jonglage, Balancieren, Clownerie, Akrobatik und Pyramide können die Kinder wählen. Drei, nach Können und Interesse ausgewählt, üben die Kinder ein und führen sie in der Zirkusshow am zweiten Tag des Workshops auf.

    Die nächste Übung bei den Fakiren ist schon eine Nummer anspruchsvoller. Frederik Schenk packt das Nagelbrett aus. „Das Nagelbrett tut auf jeden Fall weh“, warnt er die Jungs. Doch die kennen keinen Schmerz und schreiten mutig zur Tat. Erst mit blanken Füßen auf das Brett, dann wird sich auf die spitzen Nägel gelegt. Die Jungs verziehen keine Miene und zeigen anschließend stolz, dass sie sich nicht verletzt haben. Nur die Abdrücke der Nägel sind auf der Haut zu sehen.

    Abseits des großen Trubels übt eine Gruppe Mädchen auf einem Brett, unter dem ein Rohr liegt, zu balancieren. Nach ein paar Minuten klappt das – jetzt kommt die nächste Schwierigkeit: die Mädchen sollen dabei Jonglieren oder einen Ball fangen. Mit Unterstützung der Trainerin klappt auch bald das.

    Eine neue Gruppe hat sich formiert. Sie stellen sich zur Menschenpyramide auf. Christian Schenk sortiert die Kinder erst nach der Größe – die Großen sind die Basis, die Kleinen die Spitze der Pyramide – und sagt ihnen, wie sie sich hinzustellen haben. Das Lachen ist groß, als die Basis zusammenbricht und die Kinder alle auf einem Haufen liegen. „Der Anfang ist wirklich nicht einfach. Die Kinder müssen erst ein Gespür dafür bekommen, aber von Mal zu Mal klappt das mit der Pyramide besser“, sagt Christian Schenk. Von den artistischen Leistungen der Kinder kann sich Jedermann am Donnerstag bei der Aufführung überzeugen.

    ONLINE-TIPP

    Ein Video von den Proben für den Kinderzirkus finden Sie hier: kitzingen.mainpost.de

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