Andreas Rügamer, Vorsitzender des Motorsportclubs (MSC) Albertshofen entging in der Jahreshauptversammlung am Sonntag einer Abwahl nur, weil er bei der Einladung die Fristen nicht eingehalten hatte. Der Druck und die Kritik an Rügamer waren aber derart groß geworden, dass er im Laufe des Montags per E-Mail seinen Rücktritt erklärte. Das bestätigte sein Stellvertreter auf Nachfrage.
In der Versammlung waren große Differenzen innerhalb des Vorstandes deutlich geworden. Vergnügungswartin Kerstin Thomann hielt Andreas Rügamer vor, Alleingänge zu unternehmen. Vorstandsmitglieder würden kaum über wichtige Vorgänge informiert. Das gelte auch für die Nutzungszeiten für die Trainingsstrecke unter der Autobahn. Thomann schilderte weitere Ereignisse, die die Gräben im Vorstand vertieften.
Jutta Kerr monierte, dass sie von Andreas Rügamer mehrmals enttäuscht worden sei. „Ich weiß nicht, was ich dir noch glauben kann“, sagte Kerr. Das Misstrauen im Vorstand gipfelte darin, dass Thomann vor der Jahreshauptversammlung schriftlich den Antrag auf Abwahl Rügamers bei ihm eingereicht hatte. Dazu kam es aber nicht, weil sich herausstellte, dass der Vorsitzende die Einladungen nicht fristgerecht versandt wurden. Damit wäre die Abwahl nicht rechtmäßig gewesen.
Danach wollte Andreas Rügamer die Versammlung abbrechen. Die Mitglieder pochten darauf, wenigstens einen Einblick in die finanzielle Lage zu bekommen. Da im Verein seit geraumer Zeit der Posten des Kassiers vakant ist, bekam Kassenprüfer Dieter Stadtelmeyer keinen klaren Überblick über das Jahresergebnis und den Vermögensstand. Jutta Kerr stellte am Ende einen Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung. Dazu wird es aber vorerst nicht kommen, denn Andreas Rügamer schloss mit Hinweis auf den erwähnten Formfehler die Versammlung nach über zwei Stunden. Er wird für den 21. Mai eine reguläre Versammlung neu anberaumt. Nach Rügamers Rücktritt am Montag steht sein Stellvertreter Stefan Zengerling bis dahin in der Verantwortung.
Altbürgermeisterin Heidi Reitmeier hat die Vorstandsmitglieder dazu aufgerufen, sich bald zusammenzusetzen, um die Querelen im Verein zu beenden und Möglichkeiten einer konstruktiven Zusammenarbeit auszuloten. Der MSC müsse sich zuerst intern einig werden und Ungereimtheiten ausräumen. Erst dann könne wieder Ruhe einkehren und erst dann könnten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft und den Erhalt der Trainingsstrecke gestellt werden.