Das heftige Unwetter mit Starkregen vor knapp zwei Wochen hatte sich inbesondere in der Region um Prichsenstadt ausgetobt. In der jüngsten Ratssitzung sprach Bürgermeister René Schlehr seinen ausdrücklichen Dank an die Feuerwehren aus. Insbesondere die Feuerwehr aus Prichsenstadt habe „sehr schnell und sehr professionell“ gearbeitet – „ein Beleg dafür, dass es notwendig ist, eine Feuerwehr nicht nur zu haben, sondern sie auch mit allem Notwendigen auszustatten“.
In so gut wie allen Ortsteilen war die Feuerwehr im Einsatz. Der Starkregen hatte Keller überflutet, der Gewittersturm ließ Bäume umfallen. Sie krachten in eine 20 000-Volt-Freileitung, zudem brach ein Betonmast der betroffenen Mittelspannungsleitung. Als Folge fiel in Teilen von Prichsenstadt und Lülsfeld für eineinhalb Stunden der Strom aus.
91 Liter Regen in einer Stunde
Als Folge des Starkregens waren auch viele landwirtschaftliche Flächen betroffen, bei denen die oberste Bodenschicht weggeschwemmt worden war. Teilweise fielen 91 Liter Regen innerhalb nicht einmal einer Stunde. Mit am Schlimmsten betroffen war Laub, die Durchfahrtstraße glich einem reißenden Bach. Und nicht an allen Straßen befinden sich auch Gehwege, so dass die Wassermassen an manchen Stellen direkt an den Häusern entlangströmte.
Dieser Starkregen, zeigte sich in der angeregten Debatte, war Anlass genug, dass die Räte erneut das Thema Hochwasser-Audit ansprachen. Das hatte der Diplom-Ingenieur Norbert Schneider aus Wiesentheid in der Februar-Sitzung im Rat vorgestellt und der Rat hatte mit 14:3 die Verwaltung mit den nächsten Schritten beauftragt.
Das Hochwasserschutzkonzept der ILE Dorfschätze, so Schlehr aus Anfrage aus dem Rat, greife nur zum Teil für Prichsenstadt. Deshalb sei das Hochwasser-Audit, ein Angebot der deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) mit Sitz in Hennef (Sieg) in der Nähe von Bonn, besser geeignet. Denn dieses Audit wendet sich an Kommunen und Verbände mit regional abgegrenztem Verantwortungsbereich, sich selbst über den Status der Hochwasservorsorge in seinem Gemeinde- oder Verbandsgebiet Rechenschaft abzulegen, heißt es auf der Homepage der DWA. Der Rat entschied auch ohne Antrag und Abstimmung, dass dieses Hochwasser-Audit nun in die Wege geleitet werden soll.
Der Dachstuhl der Kirche in Stadelschwarzach wird nun endgültig im September fertiggestellt sein, berichtete der Bürgermeister. Grund für die Verzögerung sei die „lange Wartezeit auf die Holzlieferung“. Dies wird nun Mitte Juli angeliefert, so dass dann die Arbeiten weitergehen könnten.