Auslöser war ein Vortrag im Landratsamt Ende 2014 – er brachte die Ideen von Martin Schwab, Biologie- und Chemielehrer am Armin-Knab-Gymnasium in Kitzingen, und die Möglichkeiten der europäischen LEADER-Förderung zusammen. Am Armin-Knab-Gymnasium ist damit ein hochprofessionelles Labor für außerschulische Aktivitäten entstanden, das auch nicht nur von den Schülern des AKG selbst genutzt werden kann.
Das Projektteam arbeitet eng mit Firmen aus der Region zusammen und ermöglicht auch anderen Schulen die Nutzung des Schülerlabors. Aktuell ist auch das zweite Projekt mit weiterer technischer Ausstattung im Aufbau begriffen, bei welchem sich die umliegenden Schulen weiter vernetzen und auf den Gerätepool am AKG zurückgreifen können. Das Labor wird vom Verein der Freunde des Armin-Knab-Gymnasiums getragen.
Nachdem die Pandemie auch diese beiden Projekte stark eingeschränkt hatte, war nun wieder Aufwind zu verspüren. Im vergangenen Schuljahr sind neue Schüler hinzugekommen, und die vielfältigen Aktivitäten konnten wiederaufgenommen werden. So wie Theatergruppen und Orchester regelmäßig ihr Können bei Auftritten vorführen, ist es auch bei diesem technischen Projekt gewünscht, dass die Kinder und Jugendlichen das Erlernte selbst präsentieren. Im Frühjahr war dies noch nicht im großen Stil möglich, aber zumindest Mitglieder des Elternbeirats, des Fördervereins und der Fördergeber konnten den Nachwuchsforscher vor den Sommerferien über die Schulter schauen.
Die Jüngeren waren vor allem mit dem Zinnguss und mit den Möglichkeiten einer Gravierfräsmaschine beschäftigt. So konnten die Gäste beispielsweise live erleben, wie ihr Wunschtext in kleine Aluplättchen gefräst wurde. Schritt für Schritt erklärten die Schüler ihr Vorgehen – von der Eingabe im Computer, über die präzise Einstellung der Geräte bis hin zum letzten Abschleifen des Aluplättchens. Die Älteren fertigten Teile mit dem 3D-Druck-Verfahren an, untersuchten mit einem digitalen Messmikroskop die Feinstruktur einer Cent-Münze. Wieder andere bauten zurzeit aus vielen unterschiedlich dicken, ausgefrästen Holzelementen ein historisches Modellflugzeug nach. Die Holzelemente dafür werden mit Hilfe einer 3D-Flachbettfräsmaschine ausgefräst. Im Rahmen der fast dreistündigen Veranstaltung wurden elf Stationen vorgeführt.
Insgesamt werden die beiden Projekte mit bis zu 170.000 Euro aus dem europäischen LEADER-Programm gefördert. Weitere große Geldgeber waren vor allem die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die Rütgersstiftung, die Firmen Knauf und Franken Guss GmbH & Co. KG sowie der Fonds der chemischen Industrie.
Von: Corinna Petzold (Pressestelle, Landratsamt Kitzingen)