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Segnitz: Namibia – das Land des Sandes und der Sonne

Segnitz

Namibia – das Land des Sandes und der Sonne

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    Der Köcherbaum ist eine Aloen-Art. Seinen Namen verdankt diese Pflanzenart den eingeborenen San, die früher Pfeilköcher aus den Ästen schnitzten. Heute sorgen die seltenen Köcherbaumwälder mehr für stimmungsvolle Bilder.
    Der Köcherbaum ist eine Aloen-Art. Seinen Namen verdankt diese Pflanzenart den eingeborenen San, die früher Pfeilköcher aus den Ästen schnitzten. Heute sorgen die seltenen Köcherbaumwälder mehr für stimmungsvolle Bilder. Foto: Norbert Bischoff

    „Was hat Segnitz mit Namibia zu tun?“ Mit dieser Frage eröffnete Bürgermeisterin Marlene Bauer den Vortragsabend „Namibia – Eindrücke zur Geschichte und Mission“ im Segnitzer Schützenhaus. „Namibia ist nicht nur ein faszinierendes Fleckchen Erde, vielmehr hat Segnitz durch den Missionar Johann Georg Krönlein einen besonderen Bezug zu diesem südwestafrikanischen Land“, klärte sie schließlich auf.

    Rund 100 Besucher ließen sich anschließend von den Referenten Winfried Adolf und Walter Moritz in die Geschichte und Missionstätigkeit im Land "des Sandes und der Sonne“ entführen.

    Winfried Adolf spannte den historischen Bogen von der Einwanderung der Hereros und der Namaquas nach Südwestafrika im 18. Jahrhundert bis zur Unabhängigkeit Namibias im Jahr 1990. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erschienen zunächst die Missionare und bemühten sich um die Christianisierung, Bildung und Befriedung der Stämme, die sich häufig in blutigen Kriegen bekämpften. 1884 stellte dann das Deutsche Reich das Land und seine Siedler unter seinen Schutz, entsandte Verwaltungsbeamte und Truppen nach Deutsch-Südwestafrika.

    Walter Moritz war selbst zwölf Jahre als Missionar in Afrika

    Die deutsche Kolonialgeschichte in Namibia endete mit der Kapitulation der Schutztruppe im Weltkriegsjahr 1915. 1920 stellte der Völkerbund Namibia unter südafrikanisches Mandat. Damit musste die nun südafrikanische Kolonie bis zu ihrer Unabhängigkeit ebenfalls unter der Apartheid leiden.

    Ein beliebtes Fotomotiv sind die Sanddünen der Sossusvlei im Namib-Naukluft-Park in der Namibwüste. Diese Wüste erstreckt sich über die gesamte Küstenlandschaft Namibias. Die Dünen der Sossusvlei zählen zu den höchsten der Welt.
    Ein beliebtes Fotomotiv sind die Sanddünen der Sossusvlei im Namib-Naukluft-Park in der Namibwüste. Diese Wüste erstreckt sich über die gesamte Küstenlandschaft Namibias. Die Dünen der Sossusvlei zählen zu den höchsten der Welt. Foto: Norbert Bischoff

    Im zweiten Teil berichtete Walter Moritz, der selbst zwölf Jahre als Missionar in Süd- und in Südwestafrika tätig war, über die Missionierung des Landes und über das heutige Kirchenwesen in Namibia. Dabei gab er in der Namasprache mit ihren seltsamen Schnalz- und Klicklauten, in Herero und in Afrikaans einige Kostproben zum Besten.

    Segnitzer erforschte die Sprache der Namas

    Im Mittelpunkt stand der Segnitzer Johann Georg Krönlein, der als Missionar im 19. Jahrhundert die Sprache der Namas erforschte, zahlreiche Übersetzungen und ein Wörterbuch herausgegeben hat und sich um den Frieden zwischen den verfeindeten Eingeborenenstämmen bemühte. Eine ganze Reihe seiner Veröffentlichungen ist auch in der Ausstellung im Segeum zu sehen, die an diesem Abend eröffnet wurde.

    Der Segnitzer „Afrikachor“ überraschte anschließend nicht nur die beiden Referenten mit stimmungsvollen Gesängen aus Namibia.

    Die Ausstellung „Namibia - Eindrücke zur Geschichte und Mission“ im Museum Segeum in der alten Schule, Sulzfelder Straße 3, kann bis zum 4. August, jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr, besucht werden. Der Eintritt ist frei.

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