Wäre da nicht der Anhängerbrand am Festplatz im November gewesen, wäre das Jahr 2013 glücklicherweise wieder ein ruhiges Jahr für die Feuerwehr aus Nenzenheim gewesen. Ein dort abgestellter Lkw-Anhänger mit Holzbauteilen war nach einer offensichtlichen Brandstiftung ausgebrannt und ein Sachschaden in Höhe von mindestens 30 000 Euro entstanden.
Doch von diesem Aufreger abgesehen war das Jahr 2013 für die zweitgrößte Wehr in der Gemeinde Iphofen von Kameradschaftlichkeit und Feierfreude geprägt. Rund 70 Helfer haben im vergangenen Jahr an der Theke im beliebten „Feierwehrsaal“ Dienst geschoben, berichtete Vorsitzender Stefan Löslein. Das erst vor wenigen Jahren rundum erneuerte und erweiterte Feuerwehrhaus wird nicht nur montags beim Kameradschaftsabend von den Mitgliedern zum „stammtischeln“ genutzt, sondern auch von der Bevölkerung, um ihre Familienfeiern abzuhalten.
Und die Feuerwehr selbst sorgt mit Veranstaltungen zur Kirchweih (heuer vom 10. bis 13. Oktober) oder einem Sommerfest (12. Juli) dafür, dass im Dorf gefeiert wird. Als nächstes laden die Floriansjünger am Samstag, 8. Februar, zum Faschingstanz ein.
Dass man das Feuerwehrhaus nicht nur zum Feiern nutzt, sondern auch stetig weiterentwickelt, ließ Kassier Otmar Hassold in seinem Bericht durchblicken. So wurden im vergangenen Jahr frische Vorhänge für den „Feierwehrsaal“ sowie ein Gefrierschrank für die Küche angeschafft und auch für die Jugendarbeit ein paar Euro ausgegeben.
Sieben Nachwuchskräfte
Jugendwart Thomas Rauh berichtete, dass aktuell noch sieben Jugendliche im Nachwuchs vorhanden sind. Mit diesen würden zahlreiche Freizeitübungen absolviert, aber bei Kino- und Schwimmbadbesuchen kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Kommandant Willi Bayer erwähnte in seinem Bericht zu Übungen und Einsätzen der aktiven Wehr neben oben genannten Anhängerbrand noch einen eher lockeren Anlass, die Feuerwerhrler-Kluft wieder überzuziehen: Auch den jährlichen Laternenumzug des Evangelischen Kindergartens begleiten Mitglieder der Nenzenheimer Wehr.
Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden durch Kreisbrandrat Roland Eckert Willi Bayer, Volker Bischoff, Thomas Rauh und Norbert Wolf geehrt. Ihnen wurden Urkunden sowie das Feuerwehr-Ehrenabzeichen des Freistaates Bayern verliehen. Seitens der Nenzenheimer Wehr erhielten die Geehrten einen Holzkrug mit Deckel.
Drei Nenzenheimer geben nach vielen Jahren im aktiven Feuerwehrdienst Schlauch und Atemschutzgerät ab und gehen in den passiven Dienst über. Karl Hassold war 46 Jahre lang aktiver Feuerwehrmann, Andreas Löslein und Gerhard Hirsch jeweils 45 Jahre lang dabei. Ihnen wurde als kleines Andenken ein Feuerwehrmann aus Holz übergeben.
Kreisbrandrat Roland Eckert berichtete anschließend die Vorgänge und Abläufe bei der Alarmierung der Feuerwehren nach dem neuen computergesteuerten Alarmierungssystem. Die Wehren würden automatisch, abhängig von Ausrüstung, Entfernung zum Einsatzort und Einstufung des Einsatzes nach Gefahrenklasse alarmiert. Hierbei sei es in der jüngsten Vergangenheit zwar zu einigen Ungereimtheiten gekommen, an der Nachbesserung werde aber stetig gearbeitet.
Am Ende der Versammlung wurde der Übungsplan kritisiert, der bislang themenbezogene Übungen für einzelne Gruppen von Feuerwehrleuten gemäß Alter und Ausbildungsstand vorsieht. Künftig solle es keine Gruppenübungen mehr geben, sondern sich die gesamte Wehr ein Mal pro Monat treffen, um sich auf denselben Stand zu bringen.