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Nichts übrig für rumorende Rappelkisten

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Nichts übrig für rumorende Rappelkisten

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    "Anfangs waren die Rechner richtige Rappelkisten", erinnert sich der Hühne im T-Shirt und mit schwarzem Vollbart an die Anfänge in den 80er Jahren. Seine PC sind unter der Marke Bene-Computer bekannt. Eigentlich wollte der damalige Physik-Student nebenbei nur ein paar Mark verdienen, als er 1980 in Kitzingen ein Gewerbe anmeldete. Er verkaufte selbst gebastelte Stereoanlagen, Fernseher, Lichtorgeln, aber auch Waschmaschinen, Trockner oder Herde.

    Schnell hatte der junge Mann allerdings so viele Aufträge, dass er kaum noch zum Studieren kam. Weinfurter stellte die erste Mitarbeiterin ein. Inzwischen war er nach Mainstockheim umgezogen und hatte sein Geschäftsfeld um einen Kopier-, Schreib- und Druckservice erweitert. Zu seinen Auftraggebern gehörten beispielsweise Gemeinden, die ihre Amtsblätter bei Wolfgang Weinfurter drucken ließen.

    Den entscheidenden Schritt machte der Diplom-Physiker allerdings 1985. Damals stieg er als einer der ersten im Kitzinger Raum in die Computerbranche ein. Zunächst brachte er die guten alten Commodore-Rechner auf Vordermann. Wer viel an diesen Maschinen arbeitete, den nervte das ständige Surren des Lüfters. Wolfgang Weinfurter suchte nach einem Weg, den Dauerlärm abzustellen und fand eine bemerkenswert einfache Lösung: Die Rechner, die er baut, sind bis heute mit einem Lüfter ausgestattet, der nur dann läuft, wenn der Computer Kühlung benötigt. Außerdem sind die Rotoren so gelagert, dass sie kaum hörbar sind. "Mittlerweile bauen wir PC, die leiser sind als das Umweltgeräusch", erklärt der Firmenchef.

    Das Unternehmensziel, Qualität zum möglichst kleinen Preis zu bieten, kommt vor allem bei Stadtverwaltungen und anderen Behörden an. "Das meiste Geld verdienen wir in Frankfurt", verrät Weinfurter. Wenn dort gewählt wird, zeigen Bene-Computer die Ergebnisse an. Aber auch Schulen und Gemeinden im Kitzinger Raum greifen auf den Rundumservice der Firma Weinfurter Elektronik zurück.

    Als Vorteil empfindet es der Lehrersohn, der heute zehn hoch qualifizierte Mitarbeiter beschäftigt und mit null Mark anfing, dass er das Elektronik-Geschäft von der Pike auf lernte und erlebte. Das helfe ihm heute beispielsweise bei der Problemerkennung.

    Die Zukunft seines Unternehmens sieht Weinfurter mit dem World Wide Web verknüpft. In der Internet-Telefonie hat er ungeahnte Möglichkeiten ausgemacht, Geld zu sparen. Mittlerweile könne man sich über dieses Netz nahezu ohne Qualitätsverluste unterhalten. Auch Videokonferenzen seien spielend leicht zu verwirklichen - für jeden mit Flatrate oder Standleitung ohne einen Cent zusätzlicher Kosten.

    Wenn er recht hat, könnte es aus sein mit leise und das Geschäft könnte brummen - wie die alten Rappelkisten in den 80ern.

    Ein Beispiel von vielen für Innova- tionen und die Wirtschaftskraft des Kitzinger Raums. Am heutigen Dienstag lesen MAIN-POST-Leser auf 32 Seiten weitere Reportagen, Interviews, Hintergrundberichte und Kommentare im MAIN-POST- MAGAZIN "Impuls".

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