4,2 Millionen Euro sind im Vermögenshaushalt der Gemeinde Nordheim in diesem Jahr veranschlagt. Um die enorme Investitionssumme zu stemmen, ist eine Kreditaufnahme in Höhe von zwei Millionen Euro erforderlich. In ihrer Sitzung am Dienstag im Rathaus verabschiedeten die Ratsmitglieder einstimmig die Haushaltssatzung mit einem Gesamtvolumen von sieben Millionen Euro. Das ist die höchste Haushaltssumme der letzten zehn Jahre.
Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von 2,8 Millionen Euro. Daraus werden dem Vermögenshaushalt 111 000 Euro zugeführt. Der Höchstbetrag der Kassenkredite wurde vorsorglich auf 465 000 Euro festgesetzt. Die Sätze für Gewerbe- und Grundsteuern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Bei den Rücklagen der Gemeinde sieht es ziemlich mau aus. Lediglich 27 000 Euro liegen auf der hohen Kante. Vor fünf Jahren hatte die Gemeinde noch gut eine Million Euro in der Hinterhand. Auch die Schulden steigen in diesem Jahr auf Rekordniveau. 3,7 Millionen Euro Gesamtschulden prognostiziert Kämmerin Christina Gehring bis zum Jahresende. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt dann bei 3619 Euro je Einwohner.
Finanzielle Belastung ist enorm
Hauptgrund für die große finanzielle Belastung ist der Neubau des Kindergartens. 1,1 Millionen Euro schluckte das Großprojekt im vergangenen Jahr. In diesem Jahr werden weitere 3,4 Millionen Euro benötigt, um die Rechnungen für den neuen Kindergarten zu bezahlen. Für 2023 plant die Kämmerin die Restsumme von einer Million Euro ein.
Ein dicker Brocken sind 550 000 Euro Ausgaben für den terroir f Punkt und Freizeitmaßnahmen im Rahmen der Flurbereinigung. Allerdings erwartet die Gemeinde hier Fördermittel in Höhe von 250 000 Euro. 2023 werden für die Studie eines Bewässerungsprojekts in den Weinbergen und die Planung der Ortsstraßensanierungen jeweils 50 000 Euro benötigt. Die Details des vorbesprochenen Haushalts präsentierte Zweiter Bürgermeister Bernhard Fiehl, der für die urlaubende Sibylle Säger die Sitzung leitete. Er kommentierte das vorliegende Haushaltswerk ebenso wenig wie die Fraktionen im Gemeinderat.
Zuschuss für Feuerwehrdienstleistende
Berufstätige ehrenamtliche Feuerwehrdienstleistende, die an einem Lehrgang teilnehmen und dafür Urlaub beziehungsweise eine Freistellung benötigen, erhalten von der Gemeinde auf Antrag 100 Euro Urlaubsentschädigung pro Tag. Das beschloss das Ratsgremium einstimmig.
Der TSV Nordheim hat zur Energieeinsparung seine Flutlichtanlage auf LED umgestellt. Die Kosten belaufen sich auf 87 592 Euro. Nach Abzug der Förderungen durch den BLSV und das Bundesumweltamt verbleibt dem Verein eine Eigenbelastung von 8756 Euro. Daran beteiligt sich die Gemeinde mit zehn Prozent Zuschuss, so der einhellige Beschluss.
Der Grünordnungsplan "Nordheimer Au" ist endgültig unter Dach und Fach. Gegen die Stimmen von Guido Braun und Christian Glos verabschiedete der Gemeinderat die entsprechende Satzung als formale Rechtsnorm. Mitte Februar hatte das Gremium die in der zweiten Auslegung erneut abgegebenen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange behandelt und in das Regelwerk eingearbeitet.
Unterstützung für Freibad Volkach
Die Stadt Volkach plant die Generalsanierung des Freibades. Im von allen Gemeinderäten gebilligten ILEK ist die Erhaltung des Volkacher Freibads ein Ziel der ILE-Region. Dabei ist Volkach auf die Partnerschaft und die Unterstützung aller ILE-Kommunen angewiesen. Der Gemeinderat beschloss als Kostenbeteiligung einen Betrag von 1,80 Euro je Einwohner auf fünf Jahre. Sollte eine interkommunale Zusammenarbeit zustande kommen, erhält der Freibadbetreiber zehn Prozent mehr Förderung, erklärte VG-Verwaltungschef Gerhard Wagenhäuser.
Der Divino Nordheim Thüngersheim eG wurde einstimmig die gastronomische Bewirtschaftung vor dem Anwesen "Langgasse 33" genehmigt. Die Sondernutzungsfläche wird ganzjährig mit einer Größe von 21 Quadratmeter genutzt.