Am 21. April greifen die Nordheimer Winzerbetriebe nach dem Weltrekord „Größte Weinprobe der Welt“ nach der Anzahl der angebotenen Rebensäfte. Passend zum Jubiläumsjahr „1100 Jahre Nordheim“ servieren 36 Nordheimer Weingüter von 11 bis 18 Uhr unter freiem Himmel eine Weinprobe der Superlative mit 1100 Weinen.
Wie die Idee zustande kam, die Hintergründe und die Einzelheiten erläuterten Dietmar Rohmfeld, Sibylle Säger und Birgit Zugelder vom Nordheimer Touristikrat am Mittwoch bei einem Pressegespräch. „Vielfalt entdecken“ lautet das Motto auf der außergewöhnlichen Weinmeile, auf der die Weinliebhaber Antworten auf viele Fragen erhalten.
Welche Farbe hat ein Wein der Sorte „Bronner“? Was passiert, wenn ein Wein in der Amphore reift? Wie schmeckt der 2017er Riesling im Vergleich zum 1998er aus demselben Weinberg? Schon vor zwei Jahren startete die Ideenschmiede für das Jubiläumsjahr. In kurzweiligen Sitzungen und Gesprächen mit den Winzern reiften die Ideen.
„Seit zwei Jahren schrauben wir nun an der Durchführung der Weinprobe“, sagt Ratssprecher Dietmar Rohmfeld. Aus der ursprünglichen Idee von Marketingspezialistin Birgit Zugelder hat sich ein schlüssiges Konzept entwickelt, das es in dieser Art nach Meinung der „Macher“ auf der ganzen Welt noch nicht gab.
Das Programm für die Mammutweinprobe steht. „Das wird ein Meilenstein in der Geschichte des Weinbaus auf der ganzen Welt“, schwärmt Sibylle Säger. Jetzt muss noch kräftig die Werbetrommel gerührt und der Wettergott wohl gestimmt werden. Dann kann am 1100. Jahrestag der Beurkundung ihrer Gemeinde auf der Jagd nach dem Weltrekord eigentlich nichts mehr schief gehen.
Die beim Rekord Institut für Deutschland (RID) zum Weltrekord angemeldete Weinprobe bietet mehrere Superlative. Sie erstreckt sich über das gesamte Dorfzentrum. 243 Silvaner, 103 Müller-Thurgau, 85 Riesling und 75 Bacchus stellen sich dem Vergleich. Unter den 35 Rebsorten sind echte Exoten wie Perle, Fontanara, Huxelrebe, Muscaris und Ortega.
Der älteste Wein ist ein 1969er. Acht Weine stammen aus den 1970er, 13 aus den 1980er und 32 aus den 1990er Jahren. Aus den 2000er Jahren sind es 85. Im Angebot sind 260 Spätlesen, 30 Auslesen sowie Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweine. Es sind Gold-, Silber- und Bronzemedaillenträger dabei, im Barrique- oder Holzfass ausgebaute und maischevergorene Weine und Besonderheiten wie Amphoren- und Orange-Weine.
Wer es spritzig mag, hat die Wahl aus 27 Seccos.
Sämtliche Weine können für den Ticketpreis von elf Euro probiert werden, natürlich nur solange der Vorrat reicht. Im Preis enthalten sind das Nordheimer Jubiläumsglas und der Rekordkatalog mit der Weinliste.
RID-Geschäftsführer Olaf Kuchenbecker (Hamburg) wird den Rekordversuch überwachen. Wird die Vorgabe erreicht, übergibt er noch am Abend die Rekord-Urkunden an die beteiligten Weingüter. Der Touristikrat erwartet einen Besucherrekord: „Wenn das Wetter mitspielt, wird das Dorf Kopf stehen“, prophezeit Rohmfeld.
Er rechnet mit etlichen Tausend Gästen bei der Rekordprobe. Ab sofort läuft der Kartenvorverkauf. Tickets gibt es bei der Gemeinde Nordheim, bei der Tourist-Info Volkach, den teilnehmenden Betrieben und auf www.nordheim-main.de.
Damit alle Teilnehmer wieder gut nach Hause kommen, wird ein Bus-Shuttle-Service eingerichtet.