Norman Marhofer aus Kitzingen durfte sich bei der Freisprechungsfeier freuen: Er wurde vom Obermeister der SHK-Innung (Sanitär-, Heizung, Klimatechnik) zum Prüfungsbesten gekürt. Der ehemalige Auszubildende der Kitzinger Firma Vielweber erreichte in der theoretischen wie auch in der praktischen Prüfung das beste Ergebnis. Innungsobermeister Michael Bissert zeigte sich zudem froh darüber, mit Katharina Barth aus Schwarzenau wieder mal eine junge Gesellin freisprechen zu dürfen.
Bissert würdigte das Engagement der jungen Gesellen und deren Ausbilder, die gesellschaftliche Verantwortung meisterten. Landtagsabgeordneter Otto Hünnerkopf bemerkte, dass das Land Handwerker und Fachkräfte benötige und nicht nur Akademiker. Alfred Veeth, Vizepräsident der Handwerkskammer für Unterfranken, prophezeite den SHK-Gesellen „exzellente Zukunftsaussichten“. Berufsschullehrer Michael Geck hatte die frohe Kunde, dass alle zwölf Prüflinge bestanden hatten. Zudem erwarben darüber hinaus noch fünf von ihnen in der Berufsschule die Mittlere Reife.
Unter die Überschrift „Quo vadis Ausbildungsmarkt?“ stellte Eugen Hain, Chef der Würzburger Agentur für Arbeit, seine Festansprache. Die 53 300 Betriebe des SHK-Bundesverbandes würden 346 000 Mitarbeiter beschäftigen. Mit dem Slogan „Wir können Zukunft“ werbe derzeit das SHK-Handwerk, doch gingen die Herausforderungen über das rein Handwerkliche hinaus.
Aus mehreren Mega-Trends schere der demografische Wandel heraus. Deutschland werde in den kommenden Jahren 6,5 Millionen in den Ruhestand gehende Arbeitskräfte verlieren. Der Ausbildungsmarkt sei spannungsgeladen und es brauche mehr Aufklärung über die duale Ausbildung. Schließlich gab es laut Hain 2013 erstmals mehr Studienanfänger als neue Auszubildende.
Hain sprach von einer „demografischen Zeitbombe“, von der gerade kleine Betriebe im Handwerk als erste betroffen seien. Die geburtenschwachen Jahrgänge würden schon durchschlagen. In Unterfranken seien im kommenden Ausbildungsjahr weniger Bewerber als Ausbildungsplätze zu erwarten. Wenn die deutsche Wirtschaft nicht die „tragende Säule Handwerk auf dem Ausbildungsmarkt hätte“, so Hain, würde es noch schlimmer mit der Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft aussehen.
Inzwischen bilde nur noch jeder fünfte Betrieb in Deutschland aus. „Es hat der Paradigmenwechsel von einem Arbeitgeber- zum Kandidatenmarkt stattgefunden“, erklärte Hain. Der Chef der Arbeitsagentur riet den Handwerksbetrieben, ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern offensiv in die Öffentlichkeit zu gehen, um junge Leute anzusprechen.
Freigesprochene Gesellen (in Klammern sind die Ausbildungsbetriebe genannt): Katarina Barth aus Schwarzenau (Firma Wächter, Volkach), Florian Hahnsch aus Castell (Firma Kuhn, Atzhausen), Michael Hempfling aus Mainstockheim (LKW Kitzingen), Jan-Simon Köhler aus Buchbrunn und Norman Marhofer aus Kitzingen (beide Firma Vielweber, Kitzingen), Philipp Krauß aus Greuth (Firma Krauß, Greuth), Sven Lang aus Dettelbach (Firma Fröhlich, Effeldorf), Markus Pfeufer aus Seinsheim (Firma Leipold, Kitzingen), Nico Schmieg aus Gerlachshausen (Firma Lößlein), Mainstockheim), Rene Tribula aus Albertshofen (Firma Dietsch, Albertshofen), Maximilian Winter aus Rüdenhauen (Firma Eckhard, Rüdenhausen) und Christoph Hoffmann aus Markt Einersheim (Firma Bissert, Iphofen).