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Nummer aus dem Herren-Klo

Kitzingen

Nummer aus dem Herren-Klo

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    Kitzingen (FW) Die Geschichte nimmt in einem Herrenklo ihren Ausgangspunkt. Unter der Überschrift "Girl sucht Boy" war dort eine Telefonnummer an die Wand gekritzelt. Ein 33-jähriger Kitzinger fühlte sich davon so sehr angesprochen, dass er die Nummer sofort in seinem Handy speicherte.

    Wenig später - es ist Mitte Juni dieses Jahres - überkommt es den Mann und er läutet früh um 430 Uhr die Toiletten-Nummer an. Als sich eine weibliche Stimme meldet, lässt er obszöne Bemerkungen vom Stapel. Zehn Tage später das gleiche Spiel. Weit nach Mitternacht greift er erneut zum Hörer, um seinen sexuellen Fantasien freien Lauf zu lassen.

    Diesmal wird es der belästigten Frau endgültig zu bunt. Sie notiert sich die Nummer des Anrufers und erstattet Anzeige wegen Beleidigung. Wenig später flattert dem 33-Jährigen ein Strafbefehl ins Haus, gegen den er Einspruch einlegt. Nicht gegen die Tat an sich - daran gibt es nichts zu deuteln. Ihm geht es um den zu zahlenden Betrag.

    Warum er mit dem Gericht über das Geld feilschen will, wird schnell klar. Er ist ohne erlernten Beruf und seit Anfang 2000 ohne Arbeit. Ihn drücken Schulden und Mietrückstände. Für seine zwei Kinder aus einer gescheiterten Ehe kann er nicht aufkommen.

    Auf sehr viel Milde kann er vor dem Kitzinger Strafrichter allerdings nicht hoffen. Mit den Anrufen habe er sich "einen dicken Hund" geleistet, das müsse sich trotz seiner angespannten Situation entsprechend auswirken. Die im Urteil verhängten 40 Tagessätze zu je fünf Euro - zahlbar als monatliche Raten von 20 Euro - werden den 33-Jährigen noch eine ganze ganze Weile daran erinnern, dass einem gewisse Anrufe teuer zu stehen kommen.

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