Nach zwei Jahren Corona-Pause erlebten geschätzt rund tausend Menschen am Freitagabend auf dem Weinfestgelände in Obervolkach einen Festauftakt nach Maß. Hochsommerliche Temperaturen und prächtige Stimmung sorgten für ein geselliges Miteinander beim 51. Landsknecht-Weinfest. Bis einschließlich Montag servieren die sechs örtlichen Vereine den Besuchern ausgewählte Weine und kulinarische Leckereien.
Die Weinhoheiten und Symbolfiguren der Mainschleife und umliegender Regionen trafen sich zum Startschuss an der historischen Dorfbrücke in der Ortsmitte. Weinprinzessin Pauline Endres und die Landsknecht-Symbolfigur Konstantin Kraus erledigten ihr erstes Heimspiel mit Bravour. Alt-Landsknecht Michael Staudt verkörperte dagegen die lange Tradition der Schoppentreffen. Gemeinsam mit Festleiter Karlheinz Steinl führten sie den Tross der Ehrengäste auf den Festplatz, der zu diesem Zeitpunkt schon gut besucht war.
Dank an die Helferinnen und Helfer
Eine spontan zusammengewürfelte Musikkapelle mit routinierten Musikerinnen und Musikern aus der Umgebung gab den beschwingten Marschtakt an. Während sich der Weinadel vor dem Festzelt postierte, eröffnete Weinprinzessin Pauline auf der Bühne des Festzeltes den Schoppenreigen. "Seit Dienstag wurde hier täglich aufgebaut", gehörten ihre ersten Worte den vielen Helferinnen und Helfern aus dem Dorf, den sie herzlich dankte. Den kleinen und großen Gästen wünschte sie "Genuss auf dem wunderschönen Bocksbeutelplatz". Ihr Trinkspruch: "Der liebe Gott hat nicht gewollt, dass edler Traubensaft verderben sollt`. Drum hat er uns nicht nur die Reben, sondern auch den Durst gegeben."
Stellvertretende Landrätin Doris Paul freute sich über den "wunderbaren Anblick" von der Bühne herab und attestierte den "Oberen Volkacher Weinfestmachern" eine tolle Organisation. Freude und Erleichterung herrsche unter den Menschen, "weil sie sich wieder treffen und unterhalten können".
Startprobleme nach der Corona-Pause
Vier Tage Festbetrieb verlange von den Einheimischen Alles ab. Dass es nach zwei Jahren Stillstand in der Vorbereitung auf das 51. Weinfest diverse Startschwierigkeiten gab, wollte Festsprecher Steinl nicht verheimlichen. Einen enormen Bürokratieaufwand habe man absolvieren müssen, um das Fest auch in einem "bezahlbaren Rahmen" abhalten zu können. Das Helferteam im Dorf habe zusammengelangt und so habe man letztlich wieder das fest auf die Beine stellen können.

Das Ergebnis der erfolgreichen Vorbereitung erlebten die Besucher des Weinfestes in einem schattigen Ambiente unter dem beleuchteten Platanendach. Die Musikkapelle "Die Wiesenfelder" sorgte für ausgelassene Partystimmung, wobei der umstrittene Schlager "Layla" einen Stimmungshöhepunkt darstellte. Am Montag geht es in die letzte Runde. Um 15 Uhr findet der Kindernachmittag statt. Ab 19 Uhr steht die Oldie-Band "Five4You" auf der Bühne. Um 22 Uhr heißt es "Sierra Madre" beim romantischen Wunderkerzenabschied.