Paul Sauer, Winzer aus Escherndorf feierte am Sonntag – offiziell hatte er bereits am 5. Dezember Geburtstag – seinen 80. Das Wort Ruhestand ist für den langjährigen Weingutsbesitzer ein Fremdwort. Er sprüht voller Ideen.
So will er sich zum Nutzen seiner Heimatgemeinde und von ganz Volkach in der Kommunalpolitik engagieren: als „Mainschleifen-Pirat“. Wenn es ernst wird, will er ein Programm vorlegen, das vor allem die junge Generation aufrütteln soll.
Die Erfolgsgeschichte des Winzers begann im Alter von 18 Jahren. Da übernahm Sauer von seinen Eltern ein kleines Weingut, das er kontinuierlich vergrößerte. Seine Qualitätsphilosophie sorgte für viele, teils hochkarätige Auszeichnungen bei den Weinprämiierungen.
1957 heiratete er Margarete Eismann, die ihn in seinen Bestrebungen tatkräftig unterstützte. Gegen alle Widerstände – wie er sagte – verwirklichte Sauer Neuerungen wie beispielsweise die erste Beregnungsanlage an der Mainschleife. Aber auch der Wein-Lehrpfad, die Floßfahrten auf dem Altmain oder nicht zuletzt die Erneuerung der Escherndorfer Lourdes-Kapelle tragen die Handschrift des Winzers.
Der sah seine Berufung zunächst in der Musik. So absolvierte Sauer einige Semester am Konservatorium in Würzburg. Doch nachdem sein Bruder in Russland fiel, wurde er von seinem Vater zum Betriebsnachfolger auserkoren.
Bei der Feier anlässlich seines 80. Geburtstages stand nach der Abholung durch den Wiesenbronner Spielmannszug ein Festgottesdienst in der Lourdes-Kapelle auf dem Programm. Mitgestaltet wurden die Festlichkeiten auch durch die Bischofsgrüner Böllerschützen. Im Schloss Bibergau wurde anschließend mit Ehefrau Margarete, vier Kindern und zehn Enkeln sowie zahlreichen Gästen gefeiert. Foto/Text: Walter Braun