Im Wahn erstach ein 30-Jähriger aus Fröhstockheim seine Mutter. Nun entscheidet das Landgericht Würzburg, was mit ihm geschieht. Der Mann soll zuhause in Fröhstockheim (Lkr. Kitzingen) seine Mutter erst gewürgt und dann mit einer Schere erstochen haben. Das hat er gestanden. Allerdings war der Angeklagte zum Tatzeitpunkt nicht schuldfähig.
Laut einem Gutachten ist der Mann schizophren und hielt seine Mutter für eine Hexe. Deshalb geht es bei ihm heute vor Gericht nicht um Gefängnis, sondern um die Unterbringung in einem psychiatrischen Klinik. Der 30-Jährige, der mit seiner Mutter in Fröhstockheim in einem Haus gewohnt haben soll, hatte sich bereits vor der Bluttat verdächtig gemacht. Er soll auffallend vor dem Haus hin und her gelaufen sein. Er habe auch bei Nachbarn geklingelt und gefragt, ob ihr Haus sicher sei. Am Morgen der Tat will ein Nachbar aus dem Haus Geräusche gehört haben. Stunden vor der Entdeckung der Leiche in einem Haus in Fröhstockheim fiel in einem Bus, der Richtung Würzburg fuhr, der junge Mann auf. Er hatte ungewöhnlich bunte Kleidung an und trug eine ungewöhnlich große Menge an Geldscheinen in der Hand herum. Deshalb wurde auch im Würzburger Hauptbahnhof eine Streife der Bundespolizei auf ihn aufmerksam. Sie musste den Mann aber zunächst wieder ziehen lassen. Stunden später wurde die Leiche der 62-Jährigen gefunden.
Rasch stellten die Polizisten eine Verbindung her. Recherchen ergaben, dass der Sohn in einen Zug nach Frankfurt gestiegen war. Dort ließ er sich am Vormittag widerstandslos festnehmen. Bereits am Wochenende vor dem gewaltsamen Tod der Frau war der Sohn in Würzburg aufgefallen – durch aggressives Verhalten gegenüber der Polizei. Seine Mutter musste ihn abholen. Zuvor war der 30-Jährige ohne ersichtlichen Grund am Mainkai auf einen Streifenwagen zugerannt. Er schlug gegen die Scheibe, öffnete die Tür. Er zeigte zunächst seinen Personalausweis. Dann rannte er weg, wurde eingeholt, verhielt sich aggressiv und musste gefesselt werden. Die Polizeibeamten stellten eine Alkoholisierung von 1,24 Promille sowie den Konsum von Betäubungsmitteln fest. Der Mann wurde damals zur Ausnüchterung mitgenommen.