Nach dem Regen der letzten Tage schien die Sonne vor kurzem für eine Gruppe von 20 Teilnehmern, die zu einer Wanderung von Iphofen über Markt Einersheim nach Mönchsondheim aufgebrochen waren.
Nach 1,5 Stunden entlang von Bächen und Wiesen – unvermeidlich auch kurze Stücke neben wenig befahrenen Straßen – erreichten wir unser Ziel: das Kirchenburgmuseum in Mönchsondheim. Die Kosten der Führung wurden dankenswerter Weise von einem Mitglied übernommen.
Bei einer Führung durch das Gelände informierte uns Frau Dorsch über die Entstehung der Anlage und viele Hintergründe. Das Besondere hier ist, dass alle Gebäude an ihrem ursprünglichen Platz verblieben sind und man so einen Eindruck über das frühere Dorfgefüge erhält. Im Gegensatz dazu sind in anderen Freilandmuseum ggf. die einzelnen Gebäude an ihrem ursprünglichen Ort abgetragen und wieder aufgebaut worden.
Etwas Amüsantes und damals Praktisches am Rande: Der Messner hatte das Seil der Kirchturmglocke direkt neben dem Bett, damit er zum Anläuten des Tages in der Früh nicht aufstehen musste. Die Sitzordnung in der Kirche war nicht nur nach Männern und Frauen getrennt, sondern jeder hatte auch einen festen Sitzplatz, damit der Pfarrer sofort erkennen konnte, wer fehlte.
Bevor es ins alte Schulhaus ging, wurden wir in die Kräuterkunde eingewiesen.
Ein Höhepunkt war sicherlich das Drücken der Schulbank und das Lesen der alten deutschen Schrift. Wenn auch nicht mehr so flüssig, so ging es doch, zu entziffern.
Die Bäckerei im Rathaus, die auch heute noch bei besonderen Anlässen gutes Brot liefert, war ein Hingucker genauso wie die liebevoll hergerichteten Räume des Bäckers.
Neben der Scheune mit der Darstellung des maschinellen Dreschens und seiner dennoch schweren Arbeit lag zum Schluss der Führung noch einmal ein Kräutergarten mit vielen Informationen.
Für eine Besichtigung sollte man ausreichend Zeit mitbringen, denn es gibt für Jung und Alt vieles zu erleben, wozu die Zeit einfach knapp war.
Die Rückkehr nach Iphofen erfolgte z. T. mit Pkw, aber auch zu Fuß. Als Lohn gab es abschließend eine Einkehr in der Besenwirtschaft im Ilmbacher Hof bei Familie Fröhlich.
Von: Jürgen Kößler (Mitglied des Vorstands, Steigerwaldklub Iphofen)