Es war gut, dass es nur eine Übung war, sonst wären am Freitagabend im Kitzinger Innopark mehrere schwer verletzte Personen und ein hoher Sachschaden zu beklagen gewesen. Die Nachtübung der Kitzinger Ortsgruppe im Technischen Hilfswerks (THW) ist für die Helferinnen und Helfer ein jährliches Highlight, wie Gruppenführer Daniel Bonic weiß. Er hatte zusammen mit Fabian Fischer die Übung vorbereitet und sie beaufsichtigten den Verlauf.
Laut dem Szenario ist bei der Inbetriebnahme einer Gastherme durch Handwerker etwas schief gelaufen und es kam zu einer Explosion. Durch die Wucht der Explosion war die Statik des Gebäudes stark in Mitleidenschaft gezogen. Deswegen war es einer der Hauptaufgaben, eine Stützkonstruktion im Eingangsbereich des Gebäudes aufzustellen. Mit Holzbalken und Stützstreben sicherten die Einsatzkräfte den Eingangsbereich und ermöglichten damit die Personensuche. Die Kitzinger waren mit drei Fahrzeugen mit 16 Helferinnen und Helfern ausgerückt. Sie arbeiten zusammen mit den neun Frauen und Männern einer Bergungsgruppe von der Ortsgruppe Gerolzhofen, die mit zwei Fahrzeugen vor Ort waren.
Personenrettung war ein Schwerpunkt
Die Gerolzhöfer brachten das Gegenstück zu den in Handarbeit zu machenden Stützarbeiten mit, sie leuchteten die Einsatzstelle blitzschnell aus. Denn sie besitzen einen modernen Licht, der hydraulisch hochgefahren und geschwenkt werden kann und seine Lichtpower aus einem Stromaggregat schöpft. Die Kitzinger waren mit ihrer Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung im Einsatz und Zugführer Michael Hack fungierte als Einsatzleiter. Nach der Erkundung der Lage instruierte Hack die Zug- und Gruppenführer und koordinierte die einzelnen Schritte der Rettungsaktion. Wie in der Realität auch, war der zweite Schwerpunkt der Übung die Personenrettung, die dieses Mal aber ohne Kräfte des Bayerischen Roten Kreuzes über die Bühne ging. Denn in jeder THW-Einheit gibt es mehrere ausgebildete Sanitäter, die entweder vorher beim BRK aktiv waren oder sich beim THW zum Sanitäter fortbilden ließen. "Die Personenrettung hat prima geklappt, da haben alle Kräfte – ob von uns oder aus Gerolzhofen - bestens Hand in Hand gearbeitet", so das Fazit von Daniel Bonic.

Das THW ist eine Bundesanstalt und eine sehr wichtige Komponente im deutschen Katastrophenschutz. Die Kitzinger Ortsgruppe umfasst 54 Helferinnen und Helfer. Wer Interesse beim Mitmachen im THW hat, kann jeden Dienstagabend in Kitzingen an der Staustufe 2 vorbei schauen, wenn die Erwachsenen im Ehrenamt üben und sich auf Einsätze vorbereiten.