In Unterickelsheim feierte Rolf Mloschin am Montag seinen 80. Geburtstag. Der gebürtige Brandenburger wohnte als Kind in der Kaserne am Flughafen in Cottbus. Doch Mitte Februar 1945 mussten er, seine Mutter und zwei Brüder wegen der heranrückenden russischen Armee diese verlassen. Der Güterzug, der die Familie wegbringen sollte, konnte noch rechtzeitig den Bahnhof verlassen. Eine halbe Stunde später sei der Bahnhof durch amerikanische B-17-Bomber dem Erdboden gleich gemacht worden, weiß der Jubilar. "Wir hatten noch Glück!"
Nach der Volksschule absolvierte er in Mühlheim am Main eine Lehre als Stahlbauschlosser. Nach der Bundeswehrzeit, in der er den Beruf des Kfz-Schlossers lernte und den Lkw-Führerschein machte, konnte er als Monteur am Deutschen Wirtschaftswunder mithelfen – auf dem Frankfurter Flughafen, bei Einkaufszentren oder für Olympia 1972 in München.
In Mühlheim lernte er auch seine spätere Ehefrau Barbara kennen. 1966 heiratete das Paar, das zunächst in Rumpenheim bei Offenbach wohnte und zwei Söhne bekam. Durch freundschaftliche Kontakte nach Unterickelsheim kam es dazu, dass die Familie 1974/1975 dort in der Siedlung ihr Haus baute. Von 1971 bis 1977 war Mloschin beim Wasser- und Schifffahrtsamt als Betriebsschlosser beschäftigt. Danach arbeitete er als Monteur in Giebelstadt bei Heha-Plast bis zu deren Konkurs im Jahr 1984.
Er bildete rund 250 Lehrlinge aus
Zwei Jahre Monteurstätigkeit in Neubrunn folgten, bevor der Jubilar von 1986 bis 2008 bei Kinkele in Ochsenfurt als Meister beschäftigt war. Dort bildete er rund 250 Lehrlinge aus.
Heute übt er kein Ehrenamt mehr aus, seinen letzten Posten bei der Briefmarkensammlergemeinschaft Marktbreit gab er jüngst ab. Vorher war er sehr aktiv, so im Prüfungsausschuss der Feinwerkmechaniker, dessen Vorsitzender er von 1995 bis 2000 war. Auch war er bis 2023 Bürgerbusfahrer der Gemeinden Martinsheim und Seinsheim. Auch in der Sängergruppe Uffenheim hat er sich engagiert.