Sauber zusammengefaltet liegen Pullover, Poloshirts und Jacken in den Regalen. Grauer Kapuzenpulli neben blauer Jacke, hellblaue Bluse neben weißem Hemd. Allen gemeinsam: das neue Logo der Realschule. Eine Welle für den Main, drei eckige Us für das dreigeschossige Gebäude und drei R. „Das stand schon immer für die Richard-Rother-Realschule“, erklärt Konrektor Stefan Wolbert, der einen Wettbewerb für das neue Logo organisiert hat. Und nicht nur auf T-Shirts prangt die Stickerei, auch Wolberts Hemd ist damit verziert. Denn auch die Lehrer ziehen bei der Schulkleidung mit – Schulkleidung und nicht Uniform.
Freiwillige Sache
Dieser Unterschied ist der Schulleiterin Irma Walter wichtig. Weil erstens alles freiwillig ist und zweitens auch nur Oberteile im neuen Schulshop erhältlich sind. „Die Schüler sollen weiter ihre Individualität zeigen“, sagt Ruth Oppenländer, die mit der Kollegin Helga Staudt-Bieber den Schulshop unter ihren Fittichen hat. Kein Schüler muss also die Kleider tragen und ob Jeans oder Rock dazu getragen werden, hängt ganz vom Geschmack des Trägers ab. Als „stylisch“ bezeichnet Oppenländer, selber mit dunkelblauem RRR-Polo und passender Jacke gekleidet, die Teile. Anders wäre wohl auch nicht die hohe Akzeptanz der Kleidungsstücke zu erklären.
Seit September 2006 können die Schüler Kleider mit dem Logo kaufen. Seitdem wurden 2000 Teile schon verkauft. Und das, obwohl die Kitzinger Realschule nur 650 Schüler hat. „Ich habe drei Teile“, sagt Sabrina Bischof. „Bei mir sind's fünf“, erklärt Corina Weltner. Der Praxistest hat gezeigt, dass die Kleider modisch und pflegeleicht sind. „Preis und Qualität stimmen“, sagen die Schülerinnen. „Und es sind keine Säcke“, sind die Modeexpertinnen überzeugt.
Positives Echo
Im vergangenen Schuljahr hatten sie die Idee für die Schulkleidung. Im Englischunterricht hörten sie, dass vor allem in englischsprachigen Ländern Schuluniformen gang und gäbe sind. Der Gedanke, dass alle gleich gekleidet sind, ließ Sabrina Corina und Co. nicht mehr los. Sie starteten einen Versuch. Eine Woche lang zog jeder in der Klasse eine schwarzes Oberteil ein. Den Lehrern fiel das gleich auf, auch die anderen Schüler schauten. Bei einer Umfrage in der Schule stellte sich heraus, dass etwa 80 Prozent für Schulkleidung sind. Bei den Eltern war die Akzeptanz sogar noch höher.
Und auch Susanne Volland, Yasemin Cekener und Petra Welther, Schülerinnen der 9c und Mitarbeiterinnen im Schulshop, sind von der Schulkleidung überzeugt. „Ich bin stolz darauf, so eine Jacke zu tragen“, erklärt Susanne. Stolz sind sie auch drauf, dass sie als erste die Idee hatten. Mittlerweile kommen andere Schulen, um sich die umfassende Kollektion anzuschauen. Auch die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) und der Landtagsabgeordnete Dr. Otto Hünnerkopf (CSU) haben sich im Schulshop die T-Shirts, Pullover, Blusen und Hemden zeigen lassen. Und auch gleich eingekauft. Zwar kein T-Shirt, aber ein Schlüsselband. Denn auch an Accessoires im RRR-Design wurde gedacht.
Der Schulshop wird am Mittwoch, 14. Februar, offiziell eröffnet. Er ist dienstags und donnerstags in den Pausen geöffnet.