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"Schwächen sind dazu da, um abgestellt zu werden"

Kitzingen

"Schwächen sind dazu da, um abgestellt zu werden"

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    Henrik Olejnik (links) und Friederike Marwede (Mitte) überreichten
Schwarzachs Bürgermeister Lothar Nagel bei der Bürgerversammlung am
Freitag ein Exemplar ihrer Diplomarbeit "Schwarzach 2020 - Storyboard
der Entwicklung".
    Henrik Olejnik (links) und Friederike Marwede (Mitte) überreichten Schwarzachs Bürgermeister Lothar Nagel bei der Bürgerversammlung am Freitag ein Exemplar ihrer Diplomarbeit "Schwarzach 2020 - Storyboard der Entwicklung". Foto: FOTO MATTHIAS ENDRISS

    Wenn man an der Fachhochschule (FH) Lippe-Höxter Landschaftsarchitektur studiert, liegt die Beschäftigung mit einem Entwicklungskonzept für eine fränkische Gemeinde nicht unbedingt nahe. Doch Friederike Marwede lernte Schwarzach während eines Praktikums bei den Kitzinger Landschaftsarchitekten von "arc grün" kennen. Wegen der baulichen Zusammenhänge der von Stadtschwarzach, Münsterschwarzach und Gerlachshausen und "weil noch nicht so viel geschehen ist in Sachen Dorferneuerung", nahm sich Friederike Marwede zusammen mit ihrem Kommilitonen Henrik Olejnik der Marktgemeinde an.

    "Schwarzach 2020 - Storyboard der Entwicklung" ist die Arbeit der Studenten überschrieben. Zunächst analysierten sie Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken des Marktes. Die Grundlagen dafür hatten sie bei einer Feldforschung, unter anderem durch Interviews, erarbeitet. So wurde ein "geteiltes Bewusstsein in Bezug auf die Gemeinde" in der Bevölkerung festgestellt. Das Zitat aus einem in Stadtschwarzach geführten Interview ("Ich bin nicht von hier, ich komme aus Hörblach") sorgte für Schmunzler im Auditorium. Im zweiten Teil ihrer Ausführungen machten sie konkrete Vorschläge für eine Verbesserung der Situation. So schlugen sie zum Beispiel aus städtebaulicher Sicht vor, traditionelle Bauformen zu erhalten und Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. Einkaufsmöglichkeiten sollten, etwa durch Ansiedlung eines Discounters, erweitert werden. Weitere Tourismusgruppen könnten durch neue Wellnessangebote und eine touristische Kooperation mit Dettelbach erschlossen werden.

    Um die ihrer Meinung nach schlechte Anbindung an den Öffentlichen Personen Nahverkehr wett zu machen, regten Marwede und Oleijnik die Bildung eines privaten "Carpools" an. Die "Straßendominanz", etwa an der neuen Umgehung, solle durch eine bessere Begrünung kaschiert werden. Und die Aufenthaltsqualität am Stadtschwarzacher Marktplatz wollen sie mit Steinquadern, Linden, Informationstafeln, einem einheitlichen Basaltpflaster, Stärkung der Außengastronomie und Kleinkunst steigern und den Platz somit beleben.

    Bei der Aussprache gab es Lob für die Arbeit. Ein Bürger befürchtete, dass wieder viele der Vorschläge zerredet werden. Dem widersprach Bürgermeister Lothar Nagel: "Jetzt haben wir eine Grundlage. Schwächen sind da, um abgestellt zu werden." Die Gemeinde will die Studie auf ihrer Webseite publik machen.

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