Eine Überraschung hatte in der Jahreshauptversammlung des katholischen Burschenvereins Eintracht Sommerach Vorsitzender Manuel Then parat: Viele staunten, als plötzlich einige Senioren den Keller von Zangs Weinstube in Sommerach betraten. Erstmals seit vielen Jahren hatte der Burschenverein ältere, langjährige Mitglieder eingeladen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Eine Neuigkeit gab außerdem Bürgermeister Elmar Henke bekannt: Der Vorstand hatte vorgeschlagen, den Verein ins Sommeracher Vereinsregister eintragen zu lassen. Dies wurde mit überwältigender Mehrheit begrüßt. Anschließend wurden 16 Mitglieder für ihre Treue zum Verein geehrt. Es sei sowohl für die jüngeren als auch älteren Burschen ein bewegender Moment gewesen, als der achtköpfige Vorstand Adam Klühr für 80 Jahre bei den Burschen auszeichnete. Klühr trat bereits 1934 im Alter von 13 Jahren in den Verein ein und erfüllte damals als Vereinsdiener diverse Pflichten.
Sichtlich gerührt erzählte der Alt-Bursche einige Geschichten von damals und berichtete von den schwierigen Zeiten des Vereinslebens während des Nazi-Regimes. Des Weiteren wurden bei der Versammlung acht neue Mitglieder in den Verein aufgenommen. Darunter auch ein dreifacher Familienvater, der im Alter von 47 Jahren seinen Söhnen in nichts nachstehen wollte und als passives Mitglied dem Verein beitrat.
Der Burschenverein Sommerach zeigte an dem Abend nach eigenen Angaben, dass man heute noch traditionelle Werte pflege und Alter kein Hindernis sei. Im Gegenteil: Die Senioren waren sichtlich erfreut, die Jugendlichen suchten das Gespräch, leerten mit den Senioren das ein oder andere Glas Wein und so verlief der Abend ganz nach dem Motto des Burschenvereins: Denn wer allein trinkt bleibt einsam. Um das weiterhin zu vermeiden, lädt der Burschenverein auch heuer zum Maibaumfest am 30. April am Spielplatz ein.
Geehrt wurden außerdem für 25 Jahre Mitgliedschaft Christian Fichtl, Oliver Frank, Joachim Pickel, und Gerd Ströhlein; für 50 Jahre Friedrich Blaß, Reinhard Gräfner, Klaus Henke, Gerhard Naser, Ludwig Pfaff, Werner Sauer, Norbert Then, Richard Wolfahrt und Franz-Leo Zang sowie für 60 Jahre Hilmar Östreicher und Lothar Utz.