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Sickershausen: Sickershäuser Kerm: Stefan Güntners unmoralisches Angebot

Sickershausen

Sickershäuser Kerm: Stefan Güntners unmoralisches Angebot

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    Mit drei Schlägen war Stefan Güntner bei seiner Bieranstich-Premiere erfolgreich.
    Mit drei Schlägen war Stefan Güntner bei seiner Bieranstich-Premiere erfolgreich. Foto: Hartmut Hess

    Dass die Sickerhäuser eine prima Dorfgemeinschaft haben und zu feiern wissen, ist bestens bekannt und zeigte sich erneut beim traditionellen Kirchweihauftakt mit dem Rathaussturm. Bei der 33. Auflage hatte Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner seine Premiere als Herr im Rathaus und zog sich mit einem spontanen Gag gewieft aus der Affäre.

    Denn als die Geometer den OB mit der entführten Kitzinger First Lady Simone Güntner erpressen wollten und Zeremonienmeister Thomas Beer den Rathausschlüssel forderte, damit Güntners Frau wieder frei kommt, schoss der OB mit gleicher Munition zurück. Kaum hatte Beer seine unmissverständliche Forderung ausgerufen und die rund 300 anwesenden Sickershäuser zum Jubeln animiert, hallte es von Güntner zurück: "Deine Frau gegen meine Frau".

    Denn Beers Frau, Nina Grötsch, sitzt seit dieser Periode im Kitzinger Stadtrat und wollte zusammen mit dem Oberbürgermeister und den weiteren Neu-Stadträten aus Sickershausen, Christa Büttner und Klaus Sanzenbacher, tapfer die Stellung halten. Damit keine der Frauen mehr als Druckmittel herhalten musste, hisste Stefan Güntner dann doch die weiße Fahne und holte sich Pluspunkte bei den Bürgerinnen und Bürgern, als er das Fass Freibier präsentierte.

    Mit der entführten First Lady Simone Güntner (Mitte) hatten die Geometer ein Druckmittel, gegen das OB Stefan Güntner kapitulieren musste.
    Mit der entführten First Lady Simone Güntner (Mitte) hatten die Geometer ein Druckmittel, gegen das OB Stefan Güntner kapitulieren musste. Foto: Hartmut Hess

    Auf der Rathaustreppe hatte der OB eine weitere Premiere mit dem Anstich des Kirchweihfasses. Nach drei Schlägen konnte er vermelden: "Ozapft is" und der Gerstensaft konnte fließen. Derweil feixte Thomas Beer "Hier is des Ding" und reckte den Rathausschlüssel in die Höhe. "Die nächsten vier Tage gehört das Rathaus uns", versicherte der Zeremonienmeister und Kirchweihprediger

    Zu Beginn hatte sich Thomas Beer gerührt gezeigt angesichts der vielen Schaulustigen. Zuerst trugen die Ausgräber Weinprinzessin Ina Borawski auf einer Wein-Sänfte zum Rathaus, wo der neue Geometer Florian Segritz vereidigt wurde und die sieben Geometer lautstark ihren Eid ableisteten. Sie gelobten, der Stadt treu zu dienen und sie zu verteidigen. Sie bekannten sich zur kardinalen Aufgabe, die Schnitthapples-Kerm mit allen Mitteln zu erhalten, zu fördern und zu verteidigen.

    Nach dem erfolgreichen Rathaussturm hatten sich wieder alle lieb und posierten auf der Rathaustreppe.
    Nach dem erfolgreichen Rathaussturm hatten sich wieder alle lieb und posierten auf der Rathaustreppe. Foto: Hartmut Hess

    Beer heizte die Atmosphäre noch einmal etwas auf, als er dem OB vorwarf, dass er zu geizig sei, die Zeche für die Feier zu zahlen. Die Choreografie des Rathaussturms stand unter dem Motto "Wilder Westen" und der erste Sturmversuch mit Sprengstoff auf das zum Saloon umdeklarierte Rathaus scheiterte kläglich. Auch ein zweiter Anlauf, mit Leitern durch die Fenster des Rathauses einzudringen, schlug fehl. "Die Fenster sind wie vernagelt, so der OB uns die Stimmung verhagelt", schimpfte Thomas Beer.

    Hinterher sprach Stefan Güntner von einem besonderen Tag und einem Schritt zur Normalität, erneut würden die Sickershäuser beim Erhalt des Brauchtums eine Vorreiterrolle einnehmen. Der OB lobte die Sickershäuser dafür, "dass ihr bei der letzten Stadtratswahl clever gewählt habt". Denn noch vor zwei Jahren hatten sie kein einziges Ratsmitglied aus ihrem Stadtteil, während sie seit Mai 2020 gleich drei Leute am Ratstisch haben.

    Wie auch seine Vorgänger musste Stefan Güntner beim Rathaussturm am Ende doch die Weiße Fahne als Zeichen seines Aufgebens schwenken.
    Wie auch seine Vorgänger musste Stefan Güntner beim Rathaussturm am Ende doch die Weiße Fahne als Zeichen seines Aufgebens schwenken. Foto: Hartmut Hess
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