Castell hat nicht nur eine Fürstenfamilie, sondern auch einen neuen König - einen Billardkönig. Zum 34. Mal trug die Dorfgemeinschaft Ende Januar ein zweitägiges Turnier aus, um ihren neuen Meister am Queue zu ermitteln. Gastwirt Jan Appold hatte dazu einen fast 100 Jahre alten Mini-Billardtisch restauriert – das gleiche Modell wie das von Bernhard Schmidt aus dem Jahr 1936, auf dem in all den Vorjahren gespielt wurde und das fürs Turnier aufwendig transportiert werden musste. Appold und die Dorfgemeinschaft wollen die Tradition, die in den 1980er-Jahren in der mittlerweile geschlossenen Wirtschaft "Zur Krone" begonnen hat, im Grünen Baum Castell (GBC) weiterführen.
Beim Königsbillard müssen die Kugeln in Löcher geschoben werden, die bestimmte Punktwerte einbringen. Die höchste Punktzahl bringt das Versenken der Kugeln direkt hinter dem "König", einem kleinen Holzkegel. Wer den König allerdings umstößt, dem werden alle Punkte, die er im aktuellen Zug gesammelt hat, aberkannt. Zusätzlich muss – ebenso wie für Flüche – ein kleiner Obolus in die Kasse eingezahlt werden.
Ein fleißiger Einzahler war heuer Stephan Klotz, der das Finale gegen Manuel Kaul verlor. Matthias Fuchs, der das Turnier mit Hilfe von Elke Schmidt und Stephan Klotz organisiert hatte, setzte Manuel Kaul die Billardkrone aufs Haupt und überreichte ihm unter dem Applaus der Turnierteilnehmer den Wanderpokal des Billardkönigs. Dritter Sieger wurde Michael Fuchs, der im "kleinen Finale" seine eigene Frau Saskia besiegte. Insgesamt wetteiferten heuer 48 Spielerinnen und Spieler – vom Kind bis zum Senior – in K.O.-System um die Königswürde.
Von: Matthias Fuchs (Turnier-Mitorganisator, Dorfgemeinschaft Castell)